Betrüger in Waldeck-Frankenberg aktiv

Samstag, 05. März 2022 12:01 geschrieben von  Christopher Rohde
Unbekannte Betrüger haben Donnerstagnachmittag (3. März) in Korbach einen fünfstelligen Betrag erbeutet. Unbekannte Betrüger haben Donnerstagnachmittag (3. März) in Korbach einen fünfstelligen Betrag erbeutet. Symbolbild: 112-magazin.de

WALDECK-FRANKENBERG. Unbekannte Betrüger haben Donnerstagnachmittag (3. März) in Korbach einen fünfstelligen Betrag erbeutet - die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und erhofft sich durch die Veröffentlichung des Falls, Hinweise auf den unbekannten Abholer und seine Mittäter zu erhalten. In Bad Wildungen blieben die Betrüger mit einem ähnlichen Versuch erfolglos.

Eine 84-Jährige aus Bad Wildungerin erhielt am Donnerstagsmittag einen Anruf von einem jungen Mann - dieser gab sich als ihr Enkel aus und schilderte weinend, dass er einen Unfall verursacht habe. Anschließend übergab er das Telefon an einen Mann, der sich als "Polizeiinspektor" ausgab und ergänzte, dass bei dem durch ihren Enkel verursachten Unfall ein Mensch zu Tode gekommen sei. Die Seniorin wurde aber schnell skeptisch, legte auf und informierte die richtige Polizei.

Nicht so glimpflich kam eine 63-Jährige aus Korbach davon, sie wurde Opfer der miesen Betrugsmasche. Gegen 14 Uhr ging der erste Anruf ein. Eine Frau meldete sich bei einer über 90-Jährigen und gab sich als ihre Enkelin aus. Aufgelöst berichtete die angebliche Enkelin, dass sie bei der Polizei sei. Sie habe einen schweren Unfall verursacht und brauche nun dringend Geld, um von der Polizei entlassen zu werden. Die Seniorin erzählte ihrer 63-Jährigen Tochter, die sich im gleichen Haus aufhielt, von dem Telefonat. Beim nächsten Anruf teilte diese den Betrügern dann mit, dass es den Enkelinnen gut gehe. Da die Betrüger mit der Masche ursprünglichen Masche nicht weiterkamen, änderten sie einfach ihre betrügerische Vorgehensweise.

Beim nächsten Telefonat stellte sich einer der Betrüger als "Kommissar Koch" von der Polizei in Korbach vor. Dieser erklärte der 63-Jährigen, dass es zuletzt zahlreiche Betrugsversuche durch Telefonanrufe gegeben habe - daher seien auch schon Polizisten in Zivil unterwegs, um in ihrer Nachbarschaft nach den möglichen Betrügern zu fahnden. Sie forderten die Frau auf, eine zweite Telefonnummer zu benennen, damit die Leitung für die Betrüger freibleibe. Über den zweiten Telefonanschluss führten die angeblichen Polizisten über einen längeren Zeitraum mehrere Telefonate mit der 63-Jährigen, in denen sie ihr schilderten, dass sie den Betrügern auf der Spur seien und kurz vor einer Festnahme stehen würden. Sie sollte daher zum Schein auf die Forderungen nach einer Kaution für ihre Tochter eingehen. "Kriminalkommissar Koch" erklärte ihr, dass die Betrüger unmittelbar nach der Geldübergabe festgenommen werden und sie ihr Geld anschließend sofort zurückbekomme. Gleichzeitig gingen auch wieder Anrufe auf der ersten Telefonleitung ein, wo zunächst wieder die angebliche Enkelin der über 90-Jährigen erneut weinerlich vom schweren Unfall und der Kaution berichtete. Anschließend meldete sich nun eine angebliche Polizistin, die sich "Frau Becker" nannte, und eine richterliche Kaution für die Enkeltochter wegen des schweren Verkehrsunfalls verlangte.

Für die 63-Jährige erschien die Geschichte der Polizisten, die die Betrüger auf frischer Tat festnehmen wollte, glaubhaft. Sie ging daher auf die Betrüger ein, die angebliche eine Kaution abholen wollten. Nachdem die Abholung des Geldes angekündigt wurde, erschien auch gegen 16.30 Uhr einer der Betrüger an der Haustür in der Königsberger Straße in Korbach und nahm das Geld an sich. Danach ging er in Richtung Louis-Peter-Straße. Da sich anschließend die "Polizei" nicht mehr bei ihr meldete, schöpfte die Korbacherin Verdacht und rief bei der richtigen Polizei an. Bei diesem Telefonat wurde schnell klar, dass sie auf Betrüger hereingefallen war. Die anschließenden Fahndungsmaßnahmen führten nicht zum Erfolg, der Geldabholer konnte nicht mehr angetroffen werden.

Täterbeschreibung 

  • etwa 25 Jahre alt
  • etwa 180 Zentimeter groß
  • schlanke Gestalt
  • kurze, dunkle Haare
  • dunkle Hautfarbe
  • bekleidet mit einer dunklen Jeans, schwarzen Jacke und weißen Sneakern
  • trug einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz

Die Kriminalpolizei Korbach führt die weiteren Ermittlungen und bittet Zeugen, die am Donnerstag (3. Februar) in der Zeit von 14 bis 17 Uhr im Bereich der Königsberger Straße in Korbach verdächtige Wahrnehmungen, insbesondere zu dem beschriebenen Geldabholer, gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 05631/9710 zu melden. (ots/r)

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