MARBURG. Im Zusammenhang mit dem Frontalzusammenstoß auf der B 253 in Oberdieten, kam es, bei allem Verständnis für die besondere emotionale Situation der Handelnden, zu nicht hinnehmbaren Verhaltensweisen, bis hin zu Angriffen auf die Rettungssanitäter. Die Polizei musste nicht nur die Unfallaufnahme und den Verkehr regeln, sondern auch die "Streithähne" zur Raison bringen.
Wie sich später herausstellte, verfolgten Angehörige der Unfallbeteiligten unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln mit Sondersignalen zum Unfallort fahrenden Rettungswagen. Als ein Rettungssanitäter die ihm zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Insassen auf das Verhalten angesprochen hat, reagierten diese sofort verbal aggressiv. Einer griff den Rettungssanitäter mit Schlägen an, ohne ihn zu verletzten. Selbst nach dem Eintreffen der Polizei reagierten die Angehörigen nicht auf Weisungen und behinderten die Rettungsmaßnahmen. Nur die Intervention der Polizei verhinderte wohl weitere Übergriffe.
Die beiden 30 und 33 Jahre alten Männer müssen sich demnächst für die angezeigten Geschwindigkeits-, Abstands- und Rotlichtmissachtungen und den tätlichen Angriff auf den Rettungssanitäter verantworten. Der Unfall hatte sich am Dienstag, 4. Januar, gegen 17.20 Uhr am Ortsein- bzw. Ortsausgang von Oberdieten ereignet. Beim Abbiegen nach links von der Bundesstraße 253 in die Straße Im Süßacker, kam es zum Frontalzusammenstoß zwischen dem abbiegenden schwarzen Skoda und dem entgegenkommenden grauen Mitsubishi. Der 33 Jahre alte Fahrer des Skodas erlitt leichtere, die beiden Insassen im Mitsubishi, der 57 Jahre alte Fahrer aus Bad Laasphe und seine 52-jährige Ehefrau, schwere Verletzungen. Nach der Erstversorgung transportierten die Rettungswagen die beiden Schwerverletzten ins Krankenhaus. An den beteiligten Fahrzeugen entstanden Totalschäden. Rundfunkwarnmeldungen wiesen mit Umleitungsempfehlung auf die bis 18.50 Uhr gesperrte Bundesstraße hin.
Nach Zeugenaussagen hatten das Ehepaar die Männer nach dem Unfall angerufen, diese setzten sich hinter die Rettungskräfte, verfolgten diese und überfuhren teilweise mit überhöhter Geschwindigkeit im "Schlagschatten" der Rettungswagen rote Ampeln und behinderten das Rettungswesen. (ots/r)
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