BAD WILDUNGEN. Bei Verkehrskontrollen hat die Polizei am Dienstag einen besonderen Blick auf Autofahrer geworfen, die unter Einfluss von Drogen am Steuer sitzen. Gemeinsam mit Kollegen von der Fahndungsgruppe der Autobahnpolizei Baunatal stoppten die Wildunger Ordnungshüter Fahrzeuge und nahmen Fahrer und Fahrzeuge unter die Lupe.
Stichprobenartig hielten die Polizisten am frühen Dienstagnachmittag Autos aus dem fließenden Verkehr zunächst auf der Giflitzer Straße an und führten die Kontrollen direkt vor der Polizeistation durch. Im Verlauf des Nachmittags verlegten die Ermittler nach Mandern, wo sie eine weitere Kontrollstelle auf der Bundesstraße 253 einrichtete. Außerdem hielten die Beamten aus Streifen- und Zivilwagen heraus mehrere Fahrzeuge an.
"Es gibt verschiedene Anzeichen, nach denen wir erkennen können, ob jemand eventuell unter Einfluss von Betäubungsmitteln steht", sagte Polizeihauptkommissar Jens Gaida von der Baunataler Fahndungsgruppe gegenüber 112-magazin.de. So würden je nach Art der konsumierten Droge die Pupillen verlangsamt reagieren oder die Augenlider zucken, die Konsumenten wären besonders ruhig oder im anderen Extrem sehr aufgedreht. Anders als beim Alkohol gebe es bei Drogen aber keine "Fahne".
Würden sich Anzeichen dafür ergeben, dass die kontrollierten Autofahrer Drogen konsumiert hätten, so würden sich Drogenvortest und im Bedarfsfall eine Blutentnahme anschließen, so Gaida. Bei positivem Vortest komme zunächst ein sofort wirksames 24-stündiges Fahrverbot hinzu. Ob der Führerschein entzogen werde, hänge dann vom Ergebnis der Blutuntersuchung ab. In der Regel seien 500 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot sowie die Kosten für die Blutuntersuchung fällig, sagte Gaida.
Insgesamt kontrollierten die Beamten bis zum Ende des Aktion gegen 16.15 Uhr 48 Fahrzeuge an und überprüften 57 Personen. Während der gesamten Aktion wurde kein einiziger Autofahrer gestoppt, der unter Drogeneinwirkung stand. "Die Beamten in Wildungen scheinen die Autofahrer im Griff zu haben", lobte Polizeihauptkommissar Gaida seine Kollegen aus der Badestadt.
Den Kontrollen vorausgegangen war eine Schulung der Wildunger Polizeibeamten, die nun besser erkennen können, ob Verkehrsteilnehmer unter Einfluss von Betäubungsmitteln stehen - und die entsprechenden Konsequenzen zu spüren bekommen sollen. An der Aktion am Dienstag beteiligt war auch die Operative Einheit, eine verdeckt arbeitende Gruppe der Kripo.