BAD ZWESTEN. Sein Unvermögen, eine Bank in Bad Zwesten ordentlich zu überfallen, wurde einem 68-jährigen Wohnsitzlosen zum Verhängnis - er nannte brav seinen Namen und zog ohne Beute ab, auch deshalb, weil sich in der Bank kein Bargeld befindet, wie ihm eine Mitarbeiterin der Bank höflich mitteilte.
Dieser versuchte Banküberfall wird wahrscheinlich in die Geschichte eingehen: Am Montagnachmittag betrat ein unbekannter Mann eine Bankfiliale in Bad Zwesten und sprach den Bankangestellten mit den Worten "Das ist ein Überfall" an. Der Mitarbeiter schenkte dem Bankräuber und seinem Anliegen zunächst nur eingeschränkte Beachtung und fragte nach dessen Namen. Der konsternierte Bankräuber nannte dem Angestellten reflexartig seinen echten Vor- und Zunamen, worauf er durch den Angestellten eine weitere Hiobsbotschaft erhielt.
Da er kein Kunde sei und kein Konto habe, könne er auch kein Geld ausgezahlt bekommen. Nachdem der Täter sein Anliegen erneut mit den Worten "Das ist ein Überfall" bekräftigt und mit seiner Hand in die Jackentasche gegriffen hatte, um anzudeuten, dass er dort eine Waffe parat halte, wurde ihm durch eine weitere Angestellte der Bank geistesgegenwärtig erläutert, dass es sich bei dieser Filiale um eine "bargeldlose" Dependance handele.
Nach dieser entmutigenden Aussage ist der Täter ohne Beute von dannen gezogen. Anhand des von ihm selbst preis gegebenen, vollständigen Namens und den Bildern der Überwachungskamera, auf denen der Täter deutlich zu erkennen ist, konnte die Identität des polizeilich hinlänglich bekannten Tatverdächtigen geklärt und dieser bereits am Folgetag durch die Polizei festgenommen werden. (ots/r)
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Der 68-jährige Wohnsitzlose wurde auf Antrag derStaatsanwaltschaft der zuständigen Haftrichterin am Amtsgericht Fritzlar vorgeführt. Es wurde Untersuchungshaft angeordnet