MENGERINGHAUSEN. Für einen 20-jährigen Mann aus Marburg-Biedenkopf endete die Bahnfahrt am Freitag, bevor sie begonnen hatte. Er stoppte einen Zug, der von Korbach in Richtung Bad Arolsen unterwegs war.
Nach ersten Erkenntnissen stand der 20-Jährige vor Einfahrt des Zuges am 9. November in den Mengeringhäuser Bahnhof auf den Gleisen und versperrte dem Zug den Weg. Der 54-jährige Lokführer führte daraufhin eine Gefahrenbremsung durch und brachte den Zug zum Stehen.
Über Funk setzte der Lokführer den Notruf ab, der eine Polizeistreife aus Bad Arolsen auf den Plan rief. Der junge Mann aus Marburg-Biedenkopf, der inzwischen in einen der Waggons eingestiegen war, um mit dem Schienenverkehr nach Kassel zu fahren, konnte von Zeugen identifiziert werden, sodass die Festnahme noch an Ort und Stelle vorgenommen wurde. Nach einer erkennungsdienstlichen Maßnahme wurde der Mann mit Verdacht auf Drogenkonsum einer Blutentnahme im Krankenhaus zugeführt und anschließend entlassen.
Für den jungen Mann wird der "Scherz" extrem teuer werden. Zum einen musste der Zugführer, der einen Schock erlitten hatte, abgelöst werden. Zum anderen wird der Zug einer technischen Überprüfung unterzogen. "Diese Überprüfungen werden Grundsätzlich angeordnet, wenn die Notbremsanlage betätigt wurde", bestätigte ein Bahnmitarbeiter dem 112-magazin auf Nachfrage.
Die weiteren Ermittlungen führen nun die Beamten der Bundespolizei Kassel, die ein Strafverfahren gegen den 20-Jährigen wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet haben. (112-magazin)