WALDECK-FRANKENBERG. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ist mit seinen touristischen Ausflugszielen rund um den Edersee und auch am Diemel- und Twistesee gerade bei Motorradfahrern sehr beliebt. Kurvenreiche Strecken in einer sehenswerten Landschaftskulisse laden dazu regelrecht ein. Allerdings häuft sich gerade zu Beginn der Motorradsaison die Zahl der Verkehrsunfälle.
Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern
Während in 2016 die Gesamtzahl bei 158 Verkehrsunfällen mit 136 verletzten Personen lag, reduzierte sich die Zahl der Unfälle in 2017 auf 137 Verkehrsunfälle mit 110 verletzten Personen. Das entspricht einem Rückgang um 13,29 %. Etwa 80,3 % der beteiligten Motorradfahrer wurden dabei verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr mit vier Verkehrstoten sank die Anzahl der getöteten motorisierten Zweiradfahrer in 2017 auf drei Personen. Die Zahl der Schwerverletzten lag bei 59 Motorradfahrern und die Zahl der Leichtverletzten bei 48. Im Vorjahr waren es noch 77 Schwer- und 55 Leichtverletzte. Einen Hauptanteil nahmen dabei die männlichen Kradfahrer mit 97 Verletzten ein.
An das Fahrverhalten der Maschine langsam gewöhnen
Gründe für die höhere Zahl der Verkehrsunfälle zu Beginn der Motorradsaison sind unter anderem Fahrfehler der noch ungeübten Motorradfahrer, die zu Beginn der Saison oft ihre Fähigkeiten überschätzen. Deswegen gilt, sich zunächst einmal wieder an das Fahrverhalten der Maschine zu gewöhnen und sich an das persönliche Fahrvermögen der letzten Saison wieder langsam heranzutasten. Übung macht den Meister.
Fahrsicherheitstraining erhöht die eigene Sicherheit
Solch ein Sicherheitstraining ist nicht nur etwas für Anfänger. Gerade die alten Hasen unter den Motorradfahrern wissen, dass stetiges Training für Motorradfahrer wichtig ist und jeder immer noch etwas dazulernen kann. Die Straßenverhältnisse spielen immer eine große Rolle. Aufgrund der im Frühjahr herrschenden niedrigeren Außentemperaturen erreichen die Reifen nicht die optimale Haftung. Auch Rollsplitt oder Frostschäden am Fahrbahnbelag sind gerade im Frühjahr oft unterschätzte Probleme.
Motorradbekleidung ist Schutzbekleidung
Gute Motorradbekleidung ist nicht modischer Schnickschnack sondern notwendige Ausrüstung zum Schutz des Körpers. Auffallende, gut erkennbare Farben haben Signalwirkung und tragen zu eigenen Sicherheit bei. Die Motorräder stehen im Winterhalbjahr zumeist lange Zeit in der Garage und sollten deshalb vor der ersten Ausfahrt auf Herz und Nieren geprüft werden. Dabei sind die Reifen und die Funktionalität der Bremsen besonders wichtig.
Sehen und gesehen werden
Wichtig: Fahren mit Licht ist Vorschrift und trägt wesentlich zur passiven Sicherheit bei. Nicht nur im Nebel, bei einbrechender Dunkelheit oder im Morgengrauen! Viele Verkehrsteilnehmer rechnen nicht unbedingt mit Motorradfahrern und reagieren verzögert oder falsch. Vorsicht! Im Falle eines Unfalls ziehen Motorradfahrer gegen Autos den Kürzeren. Im Gegensatz zum Pkw hat das Bike keine Knautschzone, die den Crash abfedert. Motorradfahrer müssen praktisch in jeder Sekunde des Fahrens mit den Fehlern anderer rechnen!
Auch die Autofahrer müssen sich im Frühjahr erst wieder an die Zweiradfahrer "gewöhnen". Besonders die starken Beschleunigungswerte und die schmale Silhouette des Motorrads zählen zu den Risiken. Sie führen dazu, dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt, da der Motorradfahrer nicht oder zu spät wahrgenommen oder die Geschwindigkeit falsch eingeschätzt wird. Ralf Werner, Leiter des regionalen Verkehrsdienstes rät deshalb: "Rechnen Sie mit den Fehlern anderer. Fahren Sie vorsichtig, defensiv und vorausschauend. Durch vorausschauendes Fahren kann man in vielen Fällen Konfliktsituationen rechtzeitig erkennen und angemessen reagieren".
Verkehrsdienst der Polizei in Waldeck-Frankenberg kündigt Kontrollen an
Gerade in den touristischen Gebieten sorgen Motorradfahrer mit überlauten Auspuffanlagen und rasende Zweiradfahrer für Unmut bei anderen Verkehrsteilnehmern und bei Anwohnern. Deshalb wird es dort gerade in den Sommermonaten häufiger Kontrollen geben.(ots/r)
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