BAD AROLSEN. Die öminöse Fahrerflucht vom vergangenen Donnerstag ist geklärt: Ein Zeuge meldete sich nach einem Presseaufruf bei der Polizei und gab an, den betrunkenen Fahrer am Abzweig Bühle aufgenommen und nach Landau gefahren zu haben.
Nach Angaben der Polizei konnte so die Fahrt des 55-jährigen Mannes aus der Gemeinde Habichtswald in weiten Teilen rekonstruiert und der Unfallort gefunden werden.
Irrfahrt durch Mengeringhausen und Bad Arolsen endet auf Landesstraße.
Als verfahrene Situation bezeichnete ein Beamter
der Polizeistation Bad Arolsen eine mehrstündige Suche nach einem
alkoholisierten Fahrzeugführer - bis sich ein betrunkener Mann bei der
Polizei meldete und Hilfe in Anspruch nehmen wollte, weil sein Wagen
verschwunden war.
Begonnen hatte die Suche nach einem blauen Skoda am Donnerstagabend um 19.55 Uhr, weil Passanten in der Landstraße in Mengeringhausen einen Pkw mit Kassler Kennzeichen aus Richtung Essex-Kreisel in Fahrtrichtung alte Polizeiwache beobachtet hatten. Der Skoda fuhr starke Schlangenlinien und fiel durch seine unsichere Fahrweise auf. Umgehend nahm die verständigte Polizeistreife die Verfolgung auf, konnte das gesuchte Fahrzeug jedoch nicht lokalisieren.
Der nächste Hinweis erfolgte um 22.15 Uhr als ein 55-Jähriger bei der Polizeiwache anklopfte und um Einlass bat. Dort erzählte der aus dem Landkreis Kassel stammende Mann, dass sein Fahrzeug verschwunden sei - ein neuer, blauer Skoda. Nun wurden die Beamten hellhörig und bemerkten zugleich, dass der 55-Jährige unter Alkoholeinfluss stand. Weitere Hinweise konnte der Mann aufgrund seines Alkoholkonsums nicht geben.
Im Verlauf der Suche wurde die
Streife auf der Landesstraße 3198 fündig. Der Skoda war am Straßenrand
in Höhe des Abzweigs nach Bühle abgestellt worden, auch deshalb, weil
der Pkw im Frontbereich erhebliche Beschädigungen aufwies. Weitere
Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Skoda-Fahrer von einem
bislang unbekannten Fahrzeugführer zu einer Gaststätte nach Landau
mitgenommen worden war und später nach Bad Arolsen zur Polizeistation gelangte.
Genau hier setzten die Ermittler an, suchten über die Presse nach dem unbekannten Fahrzeugführer und wurden fündig. Ein Mann aus Gilserberg meldete sich bei der Polizeistation Bad Arolsen als Zeuge und berichtete von dem Unterfangen. Der nette Herr war beruflich in Bad Arolsen unterwegs gewesen und hatte den 55-jährigen Ehlener zu einer Gaststätte nach Landau gebracht.
Unfallort gefunden
Nach Recherchen der Beamten war der 55-Jährige mit seinem neuen Skoda durch Mengeringhausen und Bad Arolsen geirrt, war in der Aartalsenke nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, hatte den Graben durchfahren, drei Leitpfosten geplättet und einige Anbauteile seines Fahrzeugs verloren. Dabei wurde der blaue Skoda erheblich beschädigt, war aber zu diesem Zeitpunkt noch fahrbereit. Weiter ging die Tour zurück nach Bad Arolsen, dort verlor der Skoda seinen rechten Nebelscheinwerfer in der Hagenstraße in Höhe der Karl-Presing Schule. Von dort gelangte der Mann irgendwie auf die Landesstraße 3198 am Abzweig nach Bühle - dort endete die Fahrt, weil der Skoda den Geist aufgegeben hatte.
Den Skodafahrer erwartet nun eine Anzeige wegen Fahrerflucht, Trunkenheit im Straßenverkehr sowie Sachbeschädigung. Nach der Blutentnahme im Krankenhaus wurde sein Führerschein sichergestellt. (112-magazin)
Am 9. März startete die Polizei einen Presseaufruf - ein Mann aus Gilserberg meldete sich bei den Beamten, der Fall konnte geklärt werden.
Link: Alkoholisierter Fahrer hält Polizei auf Trab - Wer hat den Skodafahrer chauffiert?
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