FRANKENBERG/HERZHAUSEN. Die Beamten der Polizeistation Frankenberg hatten am Dienstag einen nicht alltäglichen Fall von Unfallflucht zu klären. Eine 39- jährige Frau befuhr gegen 16 Uhr mit ihrem Pkw die Bundesstraße 253 von Kirchlotheim in Richtung Herzhausen. Kurz vor der Abfahrt nach Asel-Süd kam die Korbacherin mit ihrem blauen Opel Corsa von der Fahrbahn ab, durchfuhr einen Graben und prallte im Anschluss gegen ein wegweisendes Verkehrsschild. Trotz erheblichen Beschädigungen am Wagen steuerte die Frau den Corsa auf den nächstgelegen Parklatz, wo der Motor endgültig den Geist aufgab.
Ein Zeuge aus Twistetal hatte den Unfall beobachtet und bot der Frau, die mit einem dreijährigen Kind unterwegs war, Hilfe an. Diese nahm die Frau dankend an, auch deshalb, weil sie kein Guthaben auf dem Handy hatte und auch sonst bargeldlos war. Sie hinterließ allerdings bei dem Helfer ihre Personalien, die, wie sich später herausstellen sollte, falsch waren. Gemeimsam fuhren die drei mit dem Pkw des Twistetalers zur nächsten Tankstelle nach Herzhausen um die Polizei zu verständigen.
Während des Telefonats mit der Polizei bemerkte der Helfer, dass die Frau mit ihrem dreijährigen Kind das Weite gesucht hatte, das teilte der Mann der Polizei mit. Die in Frankenberg eingesetzten Beamten machten sich sofort auf den Weg nach Herzhausen und starteten eine intensive Suchaktion nach der Frau mit dem Kleinkind. Die Korbacherin wurde von der Streife gegen 17.15 Uhr im Ortsbereich von Herzhausen aufgegriffen und zur Rede gestellt. Hierbei gab die junge Frau an, persönliche Probleme zu haben. Auch die Frage, weshalb sie dem Twistetaler unwahre Angaben zur Identität gemacht habe, konnte die Frau nicht erklären.
Die 39-jährige Corsa-Fahrerin muss sich nun wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und Sachbeschädigung verantworten. Nach Polizeiangaben wurde der Sachschaden an dem Verkehrsschild mit 1000 Euro bewertet. Der ältere Corsa hat nur noch Schrottwert. Alkohol war nach Angaben der Polizeibehörde nicht im Spiel.
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