LICHTENFELS/DALWIGKSTHAL. Mit erheblichen Bisswunden wurde ein 51-jähriger Mann aus Dalwigksthal am Samstag vergangener Woche in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Verletzungen waren so schwer, dass der Familienvater nach einer Notoperation in das künstliche Koma versetzt werden musste.
Nach Angaben der 46-jährigen Ehefrau ereignete sich der Vorfall bereits am 27. Mai gegen 21 Uhr, als der 51-jährige Familienvater mit seinem Westfalenterrier entlang der Orketalstraße in Richtung Thalweg spazieren gehen wollte. Unvermittelt stürmte dem 51-Jährigen ein Bullterrier entgegen, um sich auf den Westfalenterrier zu stürzen. Um den eigenen Hund zu schützen hob der Dalwigksthaler den Westfalenterrier vom Boden auf und hielt ihn außer Reichweite des angreifenden Hundes über seinem Kopf. Diese Situation nutzte der Kampfhund spontan aus und biss den 51-Jährigen in den Bauch, die Handgelenke und die Arme, um sich anschließend der linken Wade des Mannes zu widmen. Die Bisswunden an der Wade war so stark, dass die Rettungswache Dalwigksthal alarmiert wurde. Auch Passanten eilten dem Verletzten zu Hilfe.
Lediglich durch die medizinische Erstversorgung der Einsatzkräfte und der sofortige Transport in ein Krankenhaus, konnte das Leben des Mannes retten. Die Ärzte legten den Verletzten in ein künstliches Koma, aus dem er erst Tage später erwachte. Lebensgefahr besteht für den 51-Jährigen nach Angaben der Ehefrau derzeit nicht mehr. Allerdings bleibt ein bitterer Nachgeschmack zurück: Der Angriff des Bullterriers war nicht der erste Fall dieser Art, bereits vor zwei Jahren wurde der Westfalenterrier von dem Bullterrier angegriffen und übel zugerichtet. Danach war die damals elfjährige Tochter Zielobjekt des Bullterriers - auch die Ehefrau hatte bereits negative Erfahrungen mit dem Hund machen müssen.
Derzeit lebt der Kampfhund im Tierheim. Einen Brief an den Bürgermeister der Stadt Lichtenfels hatte die Ehefrau des verletzten 51-Jährigen bereits in der vergangenen Woche verfasst. Sie hofft nun, dass sich die Stadt um das Tier kümmert und dem Halter der Bullterrier entzogen wird. Den von vielen Dalwigksthalern seit Monaten geforderten Maulkorb für den Kampfhund hatte die Behörde bislang abgelehnt.
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