WALDECK-FRANKENBERG. Mit angeblich offenen Forderungen werden derzeit Nutzer des Online-Auktionshauses eBay konfrontiert - doch den als Verfasser genannten Rechtsanwalt gibt es gar nicht, vielmehr sind hier Betrüger am Werk. Ihr Ziel ist es, einen Trojaner auf dem Rechner des Mailemfängers zu platzieren.
Als Absender der Mail erscheint beim Empfänger die Zeile "Rechtsanwalt DirectPay GmbH". Um Seriosität vorzugaukeln, wird in Klammern die Mailadresse "service(at)ebay.com" angezeigt. Im Anschreiben erfährt der Empfänger, dass er eine Zahlungserinnerung habe verstreichen lassen. Man habe nun letztmalig die Gelegenheit, die geforderte Summe zu begleichen. Zusätzlich zum offenen Betrag seien jedoch Gebühren von 46,63 Euro fällig. Eine genaue Aufstellung der Kosten sowie der weiteren Angaben seien im Anhang zu finden.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Denn wer die angehängte Datei doppelklickt, öffnet nicht die Rechnungsaufstellung, sondern installiert einen Trojaner auf dem Computer. Damit sind die Absender der gefälschten Mails zum Beispiel in der Lage, Passwörter und andere sensible Daten auszulesen, den PC fernzusteuern oder gar zu sperren - um eventuell Lösegeld für die Wiederfreigabe zu erpressen. Ob diese nach Zahlung auch tatsächlich erfolgt, ist eher fraglich.
Welche Anzeichen können auf eine betrügerische Absicht hindeuten?
- Man erhält eine Rechnung oder Mahnung, obwohl man gar nichts bestellt oder ersteigert hat
- Ein Anschreiben enthält Fehler in Rechtschreibung und Zeichensetzung
- Adressangaben des Absenders sind unvollständig oder fehlen ganz
- Im angeblichen Mahnschreiben wird zeitlicher Druck aufgebaut, um den Empfänger zum Handeln zu drängen
- Die Absender warnen vor drastischen Konsequenzen und Kosten
- Vorsicht bei Mailanhängen, insbesondere mit der Endung .zip
Generell ist man gut beraten, vor dem Öffnen von Mailanhängen genau hinzusehen. Wer sich versehentlich auf die oben beschriebene Weise einen Trojaner "eingefangen" hat, sollte umgehend seinen Rechner physisch vom Internet trennen. Sollte der Trojaner jedoch den Rechner gesperrt haben, nützt dieses Vorgehen nichts mehr.
Tipp: Neben einem Virenscanner auf dem PC als Basisschutz sollte für eine gute Datensicherung gesorgt sein. Das gilt sowohl für Firmensysteme als auch für Privathaushalte. Wichtige Dateien gehen so im Falle eines Falles nicht verloren. (pfa)
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