Falsche Sparkassenmail: Betrüger warnen vor Betrug

Mittwoch, 07. Dezember 2016 19:47 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Mit gefälschen E-Mails versuchen derzeit Betrüger einmal mehr, an Kontodaten argloser Bankkunden heranzukommen. Wie bei vergangenen Fällen kann es mitunter Monate dauern, bis die Falle zuschnappt. Dann aber ist das Geld definitiv weg...

Aktuell erhalten zahlreiche Menschen auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg elektronische Post, die angeblich von der Sparkasse stammt. Darin heißt es, die EC-Karte des Empfänger würde schon bald ungültig und müsse gegen eine neue ausgetauscht werden. Dies sei nötig, weil das Kreditinstitut eine Systemumstellung vollzogen habe - ausgerechnet um Kriminellen einen Strich durch die Rechnung zu machen und Betrug zu verhindern. "Derzeit stellen Missbrauchmeldungen bezüglich der Bankkarte ein großes Problem für die Sparkasse dar. Der Schaden, der dadurch herbei geführt wurde, ist enorm", heißt es in der Mail. Doch Vorsicht: Das Schreiben stammt nicht von der Bank, sondern von Betrügern.

Täter setzen Frist und machen Druck
Um ihre Opfer in die Falle zu locken, erklären die Absender in der Mail, die bislang verwendete Debitkarte verliere am 23. Dezember ihre Gültigkeit und müsse daher bis zu diesem Tage ausgetauscht worden sein. Erfolge kein Austausch, würden dem Kunden nach Ablauf der Frist 34,95 Euro vom Konto abgebucht. Um den Austausch - angeblich - kostenlos und so einfach wie möglich zu machen, gibt es in der Mail einen Link. Diesen sollte man keinesfalls klicken, denn entweder wird dadurch ein Trojaner auf dem eigenen Rechner installiert, um Kontodaten und Passwörter auszulesen, oder man gelangt auf eine gefälschte Seite im gewohnten Sparkassen-Layout: Dort wird man aufgefordert, zum Tausch der Bankkarte die eigenen Konto- und eventuell auch Zugangsdaten zum Onlinebanking zu nennen.

Wer ein solches gefälschtes Formular ausfüllt und digital versendet, liefert den Tätern fast alle Informationen für ihr weiteres Vorgehen. Wochen oder sogar Monate später dann melden sich die Betrüger telefonisch bei ihren Opfern, geben sich als Sparkassenmitarbeiter aus und erklären, am Konto des Kunden sei eine wichtige Umstellung nötig. Um dies reibungslos abwickeln zu können, sei es zwingend erforderlich, eine TAN (Transaktionsnummer) genannt zu bekommen. Diese TAN nutzen die Täter dann, um mit den im ersten Schritt erlangten Kontodaten eine Überweisung per Onlinebanking in Auftrag zu geben. Das von den Tätern zumeist auf Konten im Ausland überwiesene Geld ist dann in der Regel weg.

Mitarbeiter von Banken und Sparkassen fragen am Telefon nie nach sensiblen Daten. Umstellungen an Konten oder Karten werden in der Regel per Post oder persönlich am Schalter angekündigt beziehungsweise vollzogen. Wer eine wie die beschriebene und im Ausschnitt gezeigte Mail erhält, solle nur an einer einzigen Stelle klicken: Auf die Papierkorb- oder "Löschen"-Schaltfläche.

Hinweise der Polizei:

  • Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden
  • Klicken Sie nicht auf den angegebenen Link in der übersandten E-Mail. Versuchen Sie stattdessen, die in der E-Mail angegebenen Seiten tatsächlich über die Startseite Ihrer Bank zu erreichen, ohne diese in die Adresszeile einzutippen
  • Öffnen Sie insbesondere keine angehängten Dateien
  • Kreditinstitute fordern grundsätzlich keine vertraulichen Daten am Telefon oder per Post oder E-Mail von Ihnen an
  • Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten (zum Beispiel Passwörter oder Transaktionsnummern am Telefon oder per E-Mail
  • Geben Sie persönliche Daten nur im gewohnten Ablauf innerhalb Ihrer Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstitutes an. Sollte Ihnen etwas merkwürdig vorkommen, beenden Sie sofort die Verbindung
  • Veränderungen sollten Sie misstrauisch machen
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre Kontobewegungen
  • PIN und TAN sollten Sie nur dann eingeben, wenn eine gesicherte Verbindung mit Ihrem Browser hergestellt ist

Mehr Hinweise und Tipps zum Thema Phishing und dem Schutz vor meist organisierter Kriminalität sind auf der Homepage polizei-beratung.de zu finden. (pfa)  

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 07. Dezember 2016 23:41

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