Neues Online-Branchenbuch: Vorsicht vor "Trickformular"

Samstag, 28. März 2015 13:38 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Erneut bietet ein offenbar unseriöses Online-Branchenbuch seine Dienste in der Region an: In dem seit einigen Wochen agierenden "Registrat" werden Firmenträge mit fraglichem Nutzwert zu hohen Preisen angeboten. Internetforen, aber auch zahlreiche Anwaltskanzleien warnen auf ihren Seiten vor dem in Berlin ansässigen Anbieter.

Mit einem Fantasiewappen - zwei sich gegenüberstehende symbolische Berliner Bären mit Flügeln - im Briefkopf will die ausgerechnet in der Gerichtsstraße in Berlin ansässige GmbH einen offiziellen Charakter vermitteln. In dem Schreiben auf behördengrauem Papier werden Firmen und Freiberufler aufgefordert, die bereits vorerfassten Daten zu überprüfen, zu ergänzen oder zu korrigieren, an eine kostenlose Faxnummer zu senden und per Unterschrift den Vertrag zu bestätigen. Einem ersten Schreiben an die Firmen folgte - sofern man nicht reagierte - wenig später ein weiteres Schreiben, das einer Mahnung gleicht. Eine Berliner Anwaltskanzlei, die sich mit den Machenschaften dieses Anbieters intensiv beschäftigt (für mehr Infos hier klicken), spricht gar von einem Trickformular. Wenn man darauf hereinfällt, ist man einen zunächst über zwei Jahre laufenden Vertrag zum Jahrespreis von 588 Euro eingegangen - insgesamt ist man also 1176 Euro los.

Erst weit unten im Kleingedruckten ist der Hinweis darauf zu finden, dass es sich - trotz des offiziell wirkenden Charakters - um ein "behörden- und kammerunabhängiges Angebot" handelt und bislang "keinerlei Geschäftsbeziehung" besteht. Sieht man sich auf der Homepage des Anbieters, dessen Geschäftsführer praktischerweise auch die Geschäfte bei einem in Potsdam ansässigen Inkassounternehmen führt, so finden sich hochtrabende Angaben zum Leistungsumfang. So sei man mit mehr als fünf Millionen Einträgen eines der größten Online-Branchenbücher Deutschlands - und das, obwohl die Domain des Anbieters erst seit Mitte Januar 2015 registriert ist (Quelle: denic.de). Aus gutem Grunde warnt beispielsweise der Leiter des Korbacher Ordnungsamtes, Carsten Vahland, davor, das Formular unterschrieben zurückzusenden: "Am besten wirft man diesen Brief sofort in den Papierkorb".

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Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 06. März 2016 09:20

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