WALDECK-FRANKENBERG. Wie aus den Medien bekannt wurde, haben Cyberkriminelle erneut eine große Anzahl von Datensätzen gestohlen. Dazu zählen auch E-Mail-Adressen und die dazugehörigen Zugangsdaten. Das Landeskriminalamt weist darauf hin, wie man sich als Computernutzer am besten schützt.
Aktuell wurde durch eine Sicherheitslücke im Programm OpenSSL festgestellt, die die Software-Bibliothek verschiedene Anwendungen nutzt. Dies verdeutlicht, wie wichtig es für die sichere Internetnutzung ist, Passwörter sicher zu gestalten und regelmäßig zu ändern.
"Ein Passwort ist sehr sicher, wenn es mindestens 12 Zeichen lang ist und Ziffern und Sonderzeichen enthält", erklärt Kriminaloberkommissar Christoph Schulte. "Ein sicheres Passwort kann man erstellen, wenn man sich beispielsweise einen Satz ausdenkt und von den Wörtern jeweils den ersten Buchstaben nutzt. Zum Beispiel der Satz "Im Sommer 2014 werde ich viel Erdbeereis essen." Wenn ich davon jeweils die ersten Buchstaben nehme, habe ich folgendes Passwort: "IS2014wivEe." Allgemein sollte darauf geachtet werden, keine Wörter aus dem Duden oder anderen Wörterbüchern zu nutzen. Durch sogenannte Wörterbuchattacken können alle darin befindlichen Passwortmöglichkeiten sekundenschnell durchgeprüft werden.
Außerdem sollte für jeden Zugang im Internet ein anderes Passwort gewählt und auch regelmäßig geändert werden. Sollte ein Täter doch einmal ein Passwort geknackt oder erraten haben, dann hat er nicht direkt Zugriff auf mehrere Onlinekonten. Was bedeutet nun regelmäßig? Viele Programme weisen darauf hin, wenn ein Passwort seine Halbwertszeit erreicht hat, und bitten darum, ein neues zu erstellen. Wenn eine Ausspähmöglichkeit bestand, sollte das Passwort unmittelbar geändert werden. Ansonsten soll spätestens nach drei bis maximal sechs Monaten eine Passwortänderung erfolgen.
Was muss allgemein beachtet werden?
- Halten Sie die Software auf Ihrem Rechner immer auf einem aktuellen Stand. Dies umfasst neben dem Betriebssystem auch die installierten Zusatzprogramme, da bei diesen oft keine automatischen Updates erfolgen.
- Prüfen Sie, ob Sie eine installierte Anwendung benötigen.
- Nutzen Sie ein Antivirenprogramm. Dieses muss immer aktuell gehalten werden.
- Sollten Sie E-Mails mit Anlagen oder eingebetteten Links erhalten, die nicht nachvollziehbar sind, löschen sie diese direkt.
- Folgen Sie keinen Links in E-Mails, die sie unaufgefordert erhalten!
- Bleiben Sie skeptisch!
Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de und dem Bundesamt für Informationstechnik unter www.bsi-fuer-buerger.de.
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