WALDECK-FRANKENEBRG. Eine rückläufige Zahl an bekannt gewordenen Straftaten - 5509 im Jahr 2013 und damit 500 weniger als im Jahr zuvor - und eine höhere Aufklärungsquote machen Waldeck-Frankenberg zu einem der sichersten Landkreise in Hessen. Gemeinsam mit dem Kasseler Polizeipräsidenten Eckhard Sauer präsentierten am Donnerstag Hubertus Hannappel als Chef der Polizei im Landkreis und Kripoleiterin Jenny Feist die Kriminalitätsstatistik.
"Das ist für uns und den Bürger sehr erfreulich", sagte der Polizeipräsident. Die Zufriedenheit über die positive Entwicklung war auch der heimischen Polizeiführung bei der Vorstellung der Zahlen deutlich anzumerken. "Sorge macht mir nur, dass sich die Täter immer etwas Neues einfallen lassen", sagte Hannappel vor Journalisten und im Beisein mehrerer Schülerinnen, die den "Girls' Day" für einen Besuch bei der Polizei nutzten. Der Rückgang um rund 500 Straftaten oder 8,9 Prozent auf nunmehr rund 5500 im Berichtsjahr 2013 habe mehrere Gründe, sagte der Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg.
So spiele der Rückgang der Bevölkerung nur eine Rolle. Die motovierte und engagierte Arbeit der heimischen Polizeibeamten komme ebenso zum Tragen wie die starke Präsenz bei Großveranstaltungen. "Beim Weltcup-Skispringen in Willingen hatten wir aktuell keine einzige Straftat", beschrieb Kripochefin Feist die positiven Auswirkungen polizeilicher Arbeit.
Während die Zahlen bei den meisten Delikten rückläufig waren, stiegen unter anderem die Fälle von Körperverletzung, Raubdelikte oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Drogen) an. Als "erfreulich" bezeichnete Polizeisprecher Volker König die um rund zehn Prozent rückläufige Entwicklung bei den Wohnungseinbrüchen (aktuell 109 statt 122 in 2012) und den starken Rückgang bei Einbrüchen in gewerbliche Objekte um 25 Prozent auf nunmehr 281 Fälle. Regional liegen hier Bad Arolsen und Bad Wildungen an der Spitze, gleiches gilt bei Pkw-Aufbrüchen und Diebstählen aus Fahrzeugen.
Eine Verlagerung ins Internet stellt die Polizei bei den Betrugsdelikten fest. Immer häufiger würden die Täter dabei über das weltweite Datennetz agieren. Jugendkkordinator Dirk Virnich nannte als Beispiel, dass Computernutzern durch Viren oder Trojaner bewusst die Rechner lahmgelegt würden. Die Täter würden dann eine Gebühr verlangen, nach deren Zahlung die PCs wieder funktionieren würden. "Das Geld ist weg und der Computer bleibt gesperrt, selbst Daten auf externen Festplatten sind betroffen", erklärte Virnich. Im Bereich Telekommunikation, speziell bei Smartphones "wird noch einiges auf uns zukommen", prophezeite der Jugendkoordinator. Bereits in einigen fünften Klassen, in denen Virnich den Schülern bei Beratungsterminen einen vorsichtigen Umgang mit Daten nahelegt, sei das Phänomen Sexting bereits verbreitet. Dabei würden Nacktfotos von Schülern aufgenommen und verbreitet.
Der Prävention kommt laut Polizeichef Hannappel immer mehr Bedeutung zu. "Prävention lohnt sich und zeigt Wirkung", erklärte der Leiter der Polizeidirektion. Wenn man auf diese Weise Straftaten von vornherein vermeinen könne, müsse man diese nicht mit aufwendiger Ermittlungsarbeit aufklären.
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