Hinsehen und handeln: Vorbilder ausgezeichnet

Mittwoch, 05. Februar 2014 19:00 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Der gemeinnützige Verein Bürger und Polizei in Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen haben Menschen ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr die Arbeit der nordhessischen Polizei in bemerkenswerter Weise unterstützt haben. Dafür gab es am Dienstagabend die "Kasseler Polizeimedaille". Drei der Fälle spielten in Waldeck-Frankenberg.

Die Geehrten nahmen die Medaille aus den Händen von Polizeipräsident Eckhard Sauer, der auch Präsident des Vereins Bürger und Polizei Kassel ist, entgegen. Die zum 15. Mal stattfindende Auszeichnung erfolgte im Rahmen der traditionellen Jahresbegrüßung 2014 des Vereins in den Gesellschaftsräumen des Polizeipräsidiums in Kassel. Rund 180 Vereinsmitglieder und Gäste waren am Dienstagabend der Einladung ins Polizeihauptquartier am Kulturbahnhof gefolgt.

Geehrte Personen sind Vorbilder
"Der Verein Bürger und Polizei in Kassel zeichnet Mitbürgerinnen und Mitbürger mit der Kasseler Polizeimedaille aus, die der Polizei bei ihrer Aufgabenerfüllung in bemerkenswerten Weise geholfen haben", betonte Präsident Sauer. "Diese Menschen haben durch ihr Handeln ein besonderes Zeichen gesetzt für ein vertrauensvolles Miteinander von Bürgern und ihrer Polizei". Die insgesamt 17 neuen Träger der Kasseler Polizeimedaille, darunter fünf Frauen, zehn Männer sowie ein Grundschüler aus Paderborn und ein Jugendlicher aus Kassel, sind in diesem Jahr zwischen 7 und 83 Jahre alt. "Diese Menschen haben hingesehen, wo andere wegschaut haben, sie haben gehandelt, wo andere lieber untätig geblieben sind. Ihr Verhalten war vorbildlich und hat für uns alle ein Zeichen gesetzt", erklärt Polizeipräsident Eckhard Sauer.

Lobenswerte Unterstützung in unterschiedlicher Form
Die Medaillenträger waren im vergangenen Jahr bei polizeilichen Einsatzsituationen in ganz unterschiedlicher Form lobenswert aktiv. Sie halfen zumeist durch schnelle und präzise Mitteilung ihrer Wahrnehmungen von Straftaten oder durch beherztes aber gleichwohl überlegtes Einschreiten bei beobachtetem Unrecht in bemerkenswerter Art mit, Straftaten zu verhindern, Täter festzunehmen oder wichtige Ermittlungs- und Aufklärungsschritte der Polizei zu ermöglichen.

Hier die diesjährigen Fälle aus Waldeck-Frankenberg:
Es hätte auch ein Sittenstrolch sein können
Christina Wagener aus Bad Arolsen beobachtete in ihrer Heimatstadt, wie ein Autofahrer ein Mädchen am Gehweg in der Straße Am Leitegraben aus dem Auto heraus ansprach. Kurze Zeit später stieg die Kleine in den Wagen, der sofort davon fuhr. Frau W. kam das sehr merkwürdig vor, sie informierte die Polizei. Wie sich später bei der Befragung des ermittelten Fahrers herausstellte, war ihm das Mädchen flüchtig bekannt und er bot dem Kind an, es zur Schule zu fahren, da sie spät dran war. Das bestätigte auch das zehnjährige Mädchen, das noch in der Grundschule angetroffen wurde. Hinweise auf eine Straftat hatten sich nicht ergeben.

Kurgast vereitelt Handtaschenraub
Aufgrund von Hilferufen wurde Peter Montag aus Kella im Kreis Eichsfeld (Thüringen), der in Bad Wildungen zur Kur war, auf einen Handtaschenraub am Kurhaus aufmerksam. Dem Opfer, einer 52-jährigen Frau aus Hamburg, war die Handtasche geraubt worden. Peter Montag nahm die Verfolgung des zu Fuß flüchtenden Räubers auf. Es gelang ihm, den Täter am Kurpavillon einzuholen und nach einem Gerangel die geraubte Handtasche zu ergreifen. Der Räuber flüchtete. Aufgrund der guten Personenbeschreibung und der Ermittlungsarbeit verdichteten sich allerdings die Verdachtsmomente gegen einen 31-jährigen wohnsitzlosen Mann, der bereits polizeibekannt war. Nach Überprüfungen in seinem näheren Umfeld stellte sich der Täter schließlich der Polizei. Er gestand insgesamt fünf Raubstraftaten und ging in Untersuchungshaft.

Ladendiebe verfolgt und Polizei die Festnahme ermöglicht
Sorain Iwaniw aus Münchhausen beobachtete einen Ladendiebstahl im Edeka in Burgwald-Ernsthausen. Er nahm einen der beiden Täter eine Tasche ab und versuchte ihn festzuhalten. Nachdem dieser sich losgerissen hatte, verfolgte Iwaniw ihn und verständigte gleichzeitig telefonisch die Polizei. Als er bemerkte, dass die beiden Ladendiebe in ein Auto stiegen, notierte sich der aufmerksame Zeuge das Kennzeichen und gab es an die Polizeistation in Frankenberg weiter. Er gab die Position ständig an die Beamten durch. So konnten dann in Bottendorf das Fahrzeug gestoppt und letztendlich drei mutmaßliche Ladendiebe festgenommen werden.

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