BAD WILDUNGEN. Eine seit September während Serie von Handtaschendiebstählen ist geklärt. Der 31 Jahre alte mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Der Wohnsitzlose stellte sich am Wochenende der Polizei, nachdem er Samstag von einem Zeugen verfolgt worden war.
In insgesamt fünf Fällen riss ein zunächst Unbekannter Handtaschen von den Schultern seiner überraschten Opfer. Die erste dieser Taten ereignete sich am 8. September um 15.10 Uhr am Kurhaus. Ermittlungen der Polizei waren zunächst nicht von Erfolg gekrönt.
Eine erneute Tat am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr wurde dem heroinabhängigen Täter nun zum Verhängnis. Eine 52-jährige Hamburgerin unterhielt sich am Kurhaus mit einer Freundin. Von hinten näherte sich der Dieb, riss der überraschten Frau die Handtasche von der Schulter und flüchtete über einen Fußweg in Richtung Kurpavillon. Von den lauten Schreien der Geschädigten alarmiert, wurde ein 54-jähriger Kurgast aus dem thüringischen Landkreis Eichsfeld auf das Geschehen aufmerksam und nahm die Verfolgung des flüchtenden Diebes auf.
In Höhe des Kurpavillons holte er den Dieb auch ein und griff die Handtasche. Nach einem Gerangel gelang dem Täter dann aber die Flucht. Aufgrund der vorangegangenen Ermittlungsarbeit und der Personenbeschreibung des Zeugen verdichtete sich nun der Verdacht gegen einen 31-jährigen wohnsitzlosen Mann, der seit einigen Jahren in Bad Wildungen lebt und im Oktober seine Wohnung verlor. Seit dieser Zeit kampiert er unter freiem Himmel.
Noch bevor er von der Polizei festgenommen werden konnte, stellte er sich am Sonntagmittag bei der Polizeistation in Bad Wildungen. In seiner Vernehmung gestand er dann auch die ihm zur Last gelegten fünf Straftaten. Die Beamten prüfen nun, ob er auch für weitere Delikte verantwortlich ist, die Ermittlungen dauern an. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Kassel erließ die Haftrichterin beim Amtsgericht in Kassel inzwischen einen Untersuchungshaftbefehl.