Phishing: Edertalerin verliert fast 10.000 Euro

Donnerstag, 07. November 2013 15:15 geschrieben von  Migration

EDERTAL. Eine Geschäftsfrau aus dem Edertal ist Opfer einer neuen Variante des sogenannten Phishings geworden. Von ihrem Konto wurde ein hoher vierstelliger Betrag abgebucht.

Bisher war diese Art des Onlinebetruges eher dadurch bekannt, dass Nutzer von Onlinebanking auf täuschend echt aussehende Internetseite gelockt wurden. Meist findet dies über einen entsprechenden Link in einer angeblich offiziellen E-Mail eines Geldinstitutes statt, oder wird über eine eingeschleuste Schadsoftware ermöglicht.

Umstellung auf SEPA ausgenutzt
Bei dem aktuellen Fall gingen die Täter einen bislang unbekannten Weg. Dienstagmittag erhielt die Edertalerin einen Anruf von einer angeblichen Mitarbeiterin ihres Geldinstitutes aus Bad Wildungen. Die Anruferin, die sich als Frau Müller vorstellte, erklärte, dass sie sich wegen der anstehenden Umstellung auf das europäische SEPA Verfahren bei Überweisungen melde.

Um die nötigen Umstellungen für das Konto der Kundin reibungslos abwickeln zu können, sei es zwingend erforderlich, eine TAN (Transaktionsnummer) genannt zu bekommen. Diese Zahlencodes sind letztlich der Schlüssel, um Überweisungen per Internet abwickeln zu können.

Der Geschäftsfrau war eine solche Mitarbeiterin bei ihrem Geldinstitut namentlich bekannt, und so nannte sie der Anruferin arglos eine solche Transaktionsnummer. Abschließend erklärte die falsche Bankangestellte, dass das Geschäftskonto nun systembedingt für einen Tag außer Funktion gesetzt werden müsse.

Einen Tag später, also am Mittwoch, meldete sich erneut diese Frau Müller und bat noch einmal um eine TAN, um die letzten Arbeiten abschließen zu können. Dadurch dann doch misstrauisch geworden, kontrollierte die Edertalerin ihr Geschäftskonto. Dabei musste sie entsetzt feststellen, dass bereits mit der am Vortag herausgegeben TAN ein beinahe fünfstelliger Betrag von ihrem Konto abgebucht worden war.

Sofort meldete sich die Frau bei ihrer Bank in Bad Wildungen. "Dort wurde ihr Verdacht traurige Gewissheit. Sie war gutgläubig einer Betrügerin aufgesessen", sagte Polizeisprecher Dirk Virnich am Donnerstag.

Betrug schon im Oktober eingefädelt
An die erforderlichen Kontodaten der Geschäftsfrau waren die Betrüger mit einer E-Mail im Oktober gelangt. In einer täuschend echt aussehenden Mitteilung, die den Anschein erweckte, sie stamme von ihrer Hausbank, wurde sie aufgefordert, ihre Kontodaten über einen beigefügten Link einzutragen. Auch hier stand die anstehende Umstellung auf das SEPA-Überweisungsverfahren im Vordergrund.

Auf diesem Weg kamen die Betrüger im Hintergrund an die erforderlichen Bankdaten der gutgläubigen Frau aus dem Edertal. Was fehlte, war noch eine gültig TAN. Diese wurde der vermeintlichen Bankangestellten dann am Dienstag telefonisch mitgeteilt.

"Ob die Betrogene ihr Geld je wieder zurück bekommt, ist sehr fraglich", sagte Virnich weiter. Seine Kollegen der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei rät, am Telefon keinerlei vertrauliche Daten zu nennen. Im Zweifel solle man die Bank zurückrufen oder gar die Polizei einschalten.

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Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 06. Februar 2014 12:16

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