Blitzmarathon: Mehrheit hält sich an Tempolimits

Donnerstag, 10. Oktober 2013 14:34 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. "Heute früh habe ich es noch im Radio gehört", sagte eine Autofahrerin in einer Kontrollstelle der Polizei in der Wildunger Landstraße. Mit "es" meint die Gestoppte den bundesweiten Blitzmarathon im Kampf gegen Raser. Die junge Frau wurde angehalten, weil sie in einer Tempo-30-Zone mit mehr als 40 Stundenkilometern unterwegs war. Ein Bußgeld war die Folge.

Doch geht es der Polizei und den Ordnungsbehörden beim ersten deutschlandweiten Blitzmarathon nicht ums Abkassieren, sondern darum, die Autofahrer auf überhöhte Geschwindigkeit als Unfallursache Nummer 1 aufmerksam zu machen. Dieser Wille der Behörden zeigte sich auch darin, dass die 24-Stunden-Aktion im Vorfeld zigfach angekündigt wurde. Dennoch erwischten Polizisten und kommunale Mitarbeiter am Donnerstag so manchen Temposünder. "In den meisten Fällen lagen die Überschreitungen aber bei wenigen Stundenkilomtern", sagte ein Polizist an der Messstelle in der Wildunger Landstraße in Korbach. Und: "Der weit größte Anteil der Verkehrsteilnehmer hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen".

Beim Blitzmarathon legen die Beamten aber auch Wert auf andere Dinge: Verkehrsteilnehmer, die keinen Gurt angelegt hatten oder während der Fahrt telefonierten, wurden ebenso gestoppt wie Autos mit defekter Beleuchtung oder anderen Beanstandungen. Auch das Thema Ladungssicherung spielt eine Rolle. So musste am Donnerstagmittag ein Autofahrer seinen Anhänger abkuppeln und zunächst stehen lassen, weil die geladenen Reifen überhaupt nicht gesichert waren. "Die schlagen ihnen bei einer Vollbremsung durch die Heckscheibe ins Fahrzeug hinein", erklärte ein Polizist dem betroffenen Autofahrer.

Bei den gestoppten Verkehrsteilnehmern stießen die bisherigen Kontrollen auf ein geteiltes Echo: Einige zeigten sich einsichtig und kündigten an, ihre Fahrweise künftig den Tempolimits anzupassen. Andere dagegen sprachen von einer flächendeckenden Abzocke, wieder andere stellten die Nachhaltigkeit in Frage: "Morgen fährt doch jeder wieder wie immer", sagte ein Autofahrer. Unabhängig vom Blitzmarathon oder anderen Sonderaktionen müssen die Verkehrsteilnehmer jedoch damit rechnen, jederzeit und überall in Kontrollen zu geraten.

Anzeige:

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 10. Oktober 2013 19:06

Neustes 112-Video

Werbeprospekte

Anzeige
Anzeige