WALDECK-FRANKENBERG. Das Orkantief "Emma" ist über den Landkreis hinweggezogen und hat dabei zahlreiche Bäume entwurzelt. "Emma" sorgte für heftige Unwetter mit Orkanstärke. Experten hatten bereits am Freitag vor schweren Sturmschäden gewarnt. Nachdem es in der Nacht zu Samstag im Landkreis stürmisch wurde, mussten seit dem frühen Samstagmorgen mehrere Feuerwehren im ganzen Landkreis zu zahlreichen Einsatzstellen ausrücken.
Wie die Bad Arolser Polizei am frühen Morgen berichtete, waren die Strecken von Rhoden nach Neudorf, von Wetterburg in Richtung Külte sowie die Arolser Straße und die Schulstraße in Volkmarsen von umgestürzten Bäumen blockiert. Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Straßenmeisterei sollten sich laut Polizei um die Beseitigung der Stämme kümmern.
Nach 6 Uhr gingen bei Polizeidienststellen sowie bei der Rettungsleitstelle im Kreishaus ständig weitere Meldungen über Sturmschäden ein: So lagen drei Bäume auf der Landesstraße zwischen Nieder-Waroldern und Höringhausen, die Hagenstraße zwischen Mengeringhausen und der Bundesstraße 450 war ebenfalls blockiert. Die Willinger Feuerwehr rückte in Richtung Brilon/Wald aus, um Windwurf zu beseitigen.
Auch im Südkreis wurden die Feuerwehren alarmiert: Einsatzkräfte aus Burgwald rückten auf die Kreisstraße zwischen Industriehof und Kaserne aus, die Frankenberger Kameraden mussten gleich zu mehreren Einsatzstellen eilen. An der Kläranlage war ein Baum auf die Bundesstraße 252 gestürzt und hatte ein Auto getroffen. Verletzt wurde dabei aber niemand. Bei Herzhausen kam es zum Zusammenstoß zweier Autos - der Unfall hatte aber nichts mit umstürzenden Bäumen zu tun.
Weitere Stämme kippten bei Anbruch des Tages auf die Strecken zwischen Waldeck-Scheid und Sachsenhausen sowie zwischen Freienhagen und Landau auf die Fahrbahnen, hierher rückten die Feuerwehren ebenfalls aus. In den Strother Wald schickte die Leitstelle die Kameraden aus Korbach und Ober-Waroldern, um auch dort Windwurf zu beseitigen.
In Giflitz vor der Gemeindeverwaltung, bei Wiesenfeld, zwischen Ernsthausen und Roda, zwischen Wrexen und Orphetal, zwischen Goddelsheim und Nordenbeck, zwischen Holzhausen und Hatzfeld, zwischen Lehnhausen und Gemünden, am Ortsrand von Herbelhausen, bei Grüsen, bei Rengershausen, in der Nähe von Neuludwigsdorf, bei Stormbruch sowie im Stadtgebiet von Bad Wildungen setzten die Einsatzkräfte ebenfalls Motorkettensägen ein, um die Straßen zu räumen. Am Rande eines Wohngebietes in Schreufa stürtzen etwa 20 Nadelbäume um.
Menschen wurden durch die Auswirkungen von Emma nicht verletzt. In einer Reifenhalle in Korbach löste - vermutlich durch den Orkan - eine Brandmeldeanlage aus. Die Feuerwehr rückte aus, zu löschen gab es aber nichts. In Sachsenhausen stürzte ein Bauzaun um. In Bergheim durchschlug ein riesiger abgebrochener Ast ein Carport und zertrümmerte den darunter geparkten Ford Ka. Am Wagen entstand Totalschaden. Auch in Korbach und in Gemünden stürzten Baum auf eine Garage und einen Carport, die Feuerwehr entfernte jeweils die Stämme. In Gemünden lief durch das Unwetter auch ein Keller voll Wasser. In der Großgemeinde Diemelsee rückten mehrere Wehren aus, nachdem zahlreiche Bäume gekippt waren.
Auch am Sonntag rückten einige Feuerwehren aus, um erneut umgestürzte Bäume zu zersägen und blockierte Straßen wieder passierbar zu machen. Unter anderem waren die Brandschützer aus Bad Arolsen auf die Bundesstraße 450 gerufen worden. Weil der Boden durch den Regen am Wochenende stark aufweichte, ist in den kommenden Tagen weiter mit umstürzenden Bäumen zu rechnen. Experten raten dringend davon ab, sich im Wald aufzuhalten.