BAD WILDUNGEN. Aus noch ungeklärter Ursache ist am späten Sonntagabend der Dachstuhl eines Wohnhauses in der Wildunger Altstadt in Brand geraten. Als die Feuerwehr gegen 23 Uhr eintraf, schlugen die Flammen meterhoch empor. Zu dieser Zeit hatten Passanten den schlafenden Bewohner bereits geweckt und ihm womöglich das Leben gerettet.
Mehrere Notrufe gingen am späten Sonntagabend gegen 22.55 Uhr bei der Polizei und bei der Rettungsleitstelle ein. Diese alarmierte umgehend die Wildunger Stützpunktfeuerwehr, den Notarzt und die Besatzung eines Rettungswagens. "Als wir eintrafen, stand der Dachstuhl in Vollbrand", sagte Stadtbrandinspektor Ralf Blümer gegenüber 112-magazin.de. Sofort habe man mehrere Rohre vorgenommen, um den Brand selbst zu löschen, aber auch ein Übergreifen der Flammen auf ein direkt angrenzendes Wohnhaus zu verhindern. Die Wildunger Altstadt ist in diesem Bereich sehr eng bebaut. Zum Glück hätten die Anwohner rasch ihre Autos weggefahren, um der Feuerwehr Platz zu machen. So brachten die Brandschützer trotz aller Enge auch die Drehleiter in Stellung. Laut Blümer hat sich bei dem Einsatz einmal mehr das Vorauslöschfahrzeug bewährt. "Es ist wendig und schnell und für diese engen Gassen hervorragend geeignet", unterstrich der Einsatzleiter.
Rund 30 Feuerwehrleute der Kernstadtwehr waren im Einsatz. Einige von ihnen gingen im Verlaufe der Löscharbeiten auch unter Atemschutz zum Innenangriff über. Der 43 Jahre alte Hausbesitzer verfolgte die Löscharbeiten von der Straße aus - der Mann und sein Hund hatten das Haus unversehrt verlassen, nachdem ein Passant den Handwerker aus dem Schlaf geklopft und geklingelt hatte. Der Passant war es auch, der den 97 Jahre alten Nachbarn im direkt angrenzenden Wohnhaus vor dem Brand warnte.
"Da ist man fix und fertig", sagte der 43-Jährige gegenüber 112-magazin.de. Er sei sehr dankbar dafür, dass man ihn rechtzeitig vor dem Feuer gewarnt habe. Weil das Einfamilienhaus durch den Brand und die Löscharbeiten unbewohnbar ist, kam der Mann vorerst bei Nachbarn unter.
Die Kripo nahm noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf. Angaben über Schadenshöhe und Brandursache waren zunächst nicht möglich. Fest steht bislang nur, dass der Brand ganz offensichtlich im Dachgeschoss des Einfamilienhauses ausbrach. Ein Teil des Dachbodens wurde den Angaben zufolge als Trockenboden genutzt wird, im anderen Teil waren laut Polizei ein Büro und ein Hobbyraum untergebracht - mit einer elektrischen Eisenbahn.
Verletzt wurde während der Löscharbeiten niemand. Die vorsorglich alarmierte Besatzung eines Rettungswagens und der Wildunger Notarzt brauchten nicht tätig zu werden.