BAD AROLSEN. Wenige Tage vor Beginn des Viehmarktes haben Feuerwehrleute den Einsatz nach einem Achterbahn-Unfall geübt. Mit zahlreichen Fahrzeugen eilten rund 40 Feuerwehrleute am Dienstagabend auf den Königsberg zur "Wilden Maus" - bei diesem Übungsszenario saßen acht Fahrgäste in zwei Wagen der Achterbahn an der höchsten Stelle des Fahrgeschäftes fest - also in etwa 15 Metern Höhe über den Boden.
Unter Leitung von Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer bauten einige Kameraden zunächst über die Drehleiter eine Sicherung auf - dies sei im Übungsfall aus versicherungstechnischen Gründen nötig. Außerdem wolle man nichts riskieren, erklärte der höchste Bad Arolser Brandschützer. Mitglieder der Arolser Höhensicherungsgruppe bereiteten zeitgleich ihren Einsatz vor, schließlich stieg eine Feuerwehrfrau doppelt gesichert an dem Fahrgeschäft empor und gelangte zu einem der Achterbahn-Wagen. Den zweiten Waggon am Rande des Karussells erreichten die Brandschützer später über die Drehleiter.
Im Ernstfall würden die Feuerwehrleute nach Auskunft Meyers die Höhenretter von THW und Bergwacht aus dem Landkreis oder von der Kasseler Berufsfeuerwehr hinzurufen. Die Kasseler Kameraden hätten sogar die Möglichkeit, mit einem Helikopter Personen aus der Achterbahn zu retten. Die Höhensicherungsgruppe, der Einsatzkräfte aus Arolsen und den Ortsteilen angehören, ist laut Meyer unter anderem für die Betreuung von verunglückten in größeren Höhen ausgebildet. Die eigentliche Rettung würden die dafür geschulten Kräfte übernehmen.
Zahlreiche Schaulustige verfolgten die gut einstündige Übung am Dienstagabend ebenso wie der Achterbahnbetreiber - es sei durchaus möglich, dass ein Wagen beispielsweise durch einen Lagerschaden stehenbleibt. Dies sei in der 1994 gebauten "Wilden Maus" aber bislang nie passiert, sagte Schausteller Peter Münch gegenüber 112-magazin.de. Vor einigen Jahren hatte es auf dem Arolser Viehmarkt einen Zwischenfall in einem der Fahrgeschäfte gegeben. Auch damals mussten Menschen aus einem Karussell gerettet werden.