BAD AROLSEN. Seinen Schutzhelm gibt Wolfgang Jatzko nur sehr ungern aus der Hand - schließlich hat der Arolser Feuerwehrmann die Kopfbedeckung 25 Jahre lang bei jedem Einsatz getragen. Doch der Abschied für ihn und seine Kameraden von der lieb gewonnenen "Blechkappe" naht: Bis 2019 tauscht die Stadt Bad Arolsen alle Helme in der Kernstadt und den Ortsteilen gegen Kunststoffhelme. Die ersten 40 Exemplare nahmen Einsatzkräfte aus Arolsen, Landau und Mengeringhausen am Mittwochabend entgegen.
"Heros smart" heißt das Helmmodell des Fahrzeug- und Ausrüstungsherstellers Rosenbauer, den die Stadt über einen regionalen Händler erworben hat - 40 Stück zum Gesamtpreis von rund 8000 Euro. 22 Helme bleiben in der Kernstadt, zwölf gehen nach Mengeringhausen, weitere sechs nach Landau. "Das hat mit der Zahl an Einsätzen generell und mit der an Atemschutzeinsätzen zu tun", erklärte Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer bei der Übergabe am Mittwochabend. Der neue Helm erfülle nämlich nicht nur die neuesten und strengen Sicherheitsanforderungen, sondern sei auch für den wechselweisen Einsatz mit oder ohne Atemschutzmaske bestens geeignet. Mit einem Griff zum Einstellrad auf der Helmrückseite lasse sich die Passform auch mit Handschuhen bequem verändern. So geht im Einsatz keine wertvolle Zeit verloren, und der Helm sitzt in allen Situationen perfekt - die Köpfe derer, die ihre Freizeit für das Wohl der Allgemeinheit opfern, sind diese Anschaffung in jedem Fall wert.
Nach der Ausgabe der neuen Ausrüstung machten sich die Brandschützer am Mittwochabend in einer Einweisung durch den Händler mit den Kunststoffhelmen vertraut. Neu ist neben dem Material beispielsweise, dass die Visiere nicht mehr außen auf dem Helm montiert, sondern integriert sind. Der bewährte Hollandkragen - das Schutzleder für den Nacken - ist auch am Heros smart angebracht. Feuerwehrleute, die an den Metallhelmen eine Lampe befestigt hatten, müssen auf die Leuchte künftig verzichten oder sich selbst um eine neue Montagevorrichtung kümmern - die Halterung ist nicht kompatibel.
Die im Tauschverfahren zurückgegebenen 40 alten Helme werden je nach Zustand an andere Kameraden ausgegeben oder dienen als Ersatzteillager - für die alte Generation werden nämlich keine Teile mehr gefertigt. So gewährleiste man, dass alle Feuerwehrleute mit absolut sicherem Kopfschutz ausgestattet seien, sagte der Stadtbrandinspektor.