FRANKENBERG. Vermutlich Frittenfett, das auf die Wilhelmstraße gelaufen war und von Autos auf 100 Meter Länge verteilt wurde, haben Feuerwehrleute aus Frankenberg und Geismar beseitigen müssen. Hinweise auf den Verursacher gibt es bislang nicht.
"Es riecht dort heute noch nach Frittenfett", sagte am Donnerstag Einsatzleiter Björn Engeland von der Frankenberger Feuerwehr über den Einsatz vom Vortag, zu dem zunächst die Kameraden der Kernstadt gegen 17 Uhr angefordert worden waren. Höchstwahrscheinlich steht die Verunreinigung in Zusammenhang mit dem Frankenberger Pfingstmarkt. Engeland sagte, möglicherweise hätten Mitarbeiter eines Imbissbetriebes bei der Abfahrt vom Festplatz an der Einmündung vom Illersteg auf die Wilhelmstraße das Speiseöl verloren. Die fettige Flüssigkeit lief auf die Fahrbahn und wurde von hindurchfahrenden Autos verteilt.
Als die über die Polizei angeforderte Wehr eintraf, erstreckte sich der Schmierfilm auf einer Länge von etwa 100 Metern. "Die Fahrbahn war an dieser Stelle spiegelglatt", sagte Engeland gegenüber 112-magazin.de. Die Feuerwehr sperrte die Wilhelmstraße halbseitig, um eine weitere Ausbreitung des Fettfilms, aber auch mögliche Unfälle zu verhindern. "Bis dahin war Gott sei Dank noch nichts passiert".
Der Einsatzleiter forderte schließlich die Feuerwehr aus dem Stadtteil Geismar nach, weil die Kameraden über ein Hochdrucklöschgerät verfügen. Damit gelang es in fast zweistündigem Einsatz, das Fett weitgehend zu entfernen. Anschließend streuten die Feuerwehrleute die Fahrbahn noch mit Ölbindemittel ab. Erst gegen 19 Uhr rückten die zehn Einsatzkräfte beider Wehren wieder ab. "Solche Einsätze sind sehr zeitintensiv", zog Engeland Bilanz.
Wer letztlich die Kosten für den Einsatz trägt, steht in den Sternen: Ein Verursacher wurde bislang nicht ermittelt. Hinweise nimmt die Frankenberger Polizei unter der Rufnummer 06451/7203-0 entgegen.
Ähnlicher Fall letztes Jahr in Korbach
Einen ähnlichen Fall gab es im Juli 2011 nach dem Altstadtfest in Korbach. Damals hatte es einen längeren Fettfilm in zwei Straßen gegeben. Auch in der Kreisstadt war die Feuerwehr ausgerückt, um die fettige Fährte zu entfernen. Nach einem Bericht auf 112-magazin.de über den Einsatz meldete sich seinerzeit ein Metzger bei der Polizei. Er erklärte, dass das flüssige Fett vermutlich aus einem seiner Verkaufsanhänger auf die Straße getropft sei, nachdem ein Eimer während der Fahrt unbemerkt umgekippt war - so könnte es nun auch in Frankenberg geschehen sein.