DIEMELSTADT. Nachdem ein Lastwagen ein Reh auf der A 44 überfuhr, hat ein zweiter Lastwagen den Kadaver überrollt und sich dabei eine Dieselleitung aufgerissen. Die Feuerwehren aus Rhoden, Wrexen und Bad Arolsen rückten aus.
Nach Angaben der Autobahnpolizei befuhren zwei Lastwagen am Freitagmorgen gegen 6 Uhr hintereinander die Autobahn 44 in Fahrtrichtung Dortmund. Etwa in Höhe der Raststätte Biggenkopf erfasste der vordere "Brummi" ein Reh, das auf die Autobahn gelaufen war. Das Tier, das durch die Kollision getötet wurde, blieb auf dem rechten Fahrstreifen liegen. Der Fahrer des hinteren Lastwagens konnte dem Kadaver nicht mehr ausweichen und fuhr über das tote Reh hinweg. Der Kadaver schlug gegen eine Dieselleitung, die dadurch beschädigt wurde. "Dadurch floss Dieselkraftstoff auf den rechten Fahrstreifen der Autobahn", sagte ein Polizeibeamter gegenüber 112-magazin.de. Der Lkw-Fahrer brachte sein Gespann nach etwa 100 Metern auf dem Standstreifen zum Stehen.
Weil zunächst die Rede davon war, dass der gesamte Inhalt von etwa 800 Litern auslaufen würde, alarmierte die Leitstelle die Feuerwehren aus Rhoden, Wrexen und Bad Arolsen - sie bilden bei größeren Gefahrguteinsätzen einen Verbund. Die zuerst an der Unfallstelle eintreffenden Feuerwehrleute dichteten nach Auskunft von Stadtbrandinspektor Ulrich Volke das Leck in der Dieselleitung ab. Außerdem sicherten die Brandschützer die Unfallstelle ab und brachten Bindemittel aus. Zwei Fahrzeuge aus Bad Arolsen fuhren zur Einsatzstelle, die übrigen drehten ab und kehrten zum Stützpunkt zurück. Insgesamt waren etwa 30 Einsatzkräfte vor Ort. Die Autobahnpolizei forderte zusätzlich die Autobahnmeisterei an. Stadtbrandinspektor Volke schätzte, dass etwa 100 Liter Diesel ausgelaufen waren. Glücklicherweise habe sich der Kraftstoff in Spurrillen der rechten Fahrspur gesammelt und sei daher nicht auf die Bankette gelaufen. Laut Volke waren die Feuerwehrleute etwa anderthalb Stunden im Einsatz.
Angaben zum Alter und zur Herkunft des Lkw-Fahrers lagen der Autobahnpolizei zunächst nicht vor. Es sei niemand verletzt worden, der Lkw sei allerdings nicht mehr fahrbereit gewesen und habe abgeschleppt werden müssen. Auf der Autobahn kam es zu leichten Behinderungen, zeitweise bildete sich ein bis zu drei Kilometer langer Stau.
Am Vortag war die Korbacher Feuerwehr zu einem Gefahrgut-Einsatz ausgerückt:
Gefahrgut-Lkw im Graben: 25 Tonnen Bitumen umgepumpt (10.05.2012, mit Video und Fotos)
Links:
Feuerwehr Rhoden
Feuerwehr Bad Arolsen