FRANKENAU. Ein Fall von Umweltverschmutzung hat am Montag in Altenlotheim einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Unbekannte hatten Altöl in den Kanal eingebracht, das bis in die Kläranlage gelangte und dort umfangreiche Maßnahmen erforderlich machte.
Am 27. Oktober, gegen 11.30 Uhr, wurde der Polizei gemeldet, dass in der Kläranlage Altenlotheim eine größere Menge Öl festgestellt worden war. Die Kriminalpolizei Korbach übernahm am Montagnachmittag die Ermittlungen am Einsatzort. Nach bisherigen Erkenntnissen muss das Altöl – vermutlich mehr als 100 Liter – in der Zeit von Sonntag, 26. Oktober, 11 Uhr, bis Montag, 27. Oktober, 11.30 Uhr, durch eine bislang unbekannte Person in die Kanalisation eingebracht worden sein. Über den Mischwasserkanal gelangte das Öl in die Kläranlage und dort in den Fettabscheider, in geringen Mengen auch in den Bach Lorfe.
Vor Ort waren die Feuerwehren aus Korbach, Frankenau, Altenlotheim, Schmittlotheim und Herzhausen im Einsatz. Die Leitung hatte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Christian Müller. Auch der Fachdienst Umwelt und Klimaschutz des Landkreises Waldeck-Frankenberg, mehrere Mitarbeiter der Stadt Frankenau sowie eine Spezialfirma für Gewässersanierung und Gewässerschutz waren vor Ort.
Die Feuerwehr setzte mehrere Ölsperren und schwimmfähige Bindemittel ein, um eine weitere Ausbreitung des Öls zu verhindern. Im Bereich der Lorfe wurden Sperren in Richtung Schmittlotheim errichtet. Die Feuerwehr Korbach kam mit dem Umweltschutzzug und einem Ölsanimat zum Einsatz, um das Öl aus dem Wasser zu filtern und ein Überlaufen der Kläranlage zu verhindern. Insgesamt wurden zahlreiche Bindemittel eingesetzt und Ölbindewürfel ausgebracht, um den Schadstoff aufzunehmen.
Durch die sofort eingeleiteten Maßnahmen konnte ein größerer Schaden für die Umwelt verhindert werden. Der Einsatz lief in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Feuerwehren, der Polizei und den Umweltbehörden. Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte wurde als vorbildlich bezeichnet. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Einsatzstelle durch den Einsatzleiter der Stadt Frankenau an die Polizei übergeben.
Nach Einschätzung der Ermittler dürfte der entstandene Schaden mehrere tausend Euro betragen. Die bisherigen Ermittlungen zum Verursacher, die von der Kriminalpolizei Korbach gemeinsam mit der Stadt Frankenau geführt wurden, blieben bislang ohne Ergebnis.
Frankenaus Bürgermeister Manuel Steiner lobte die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten, die Schlimmeres verhindert habe. Zugleich wies er darauf hin, dass die erheblichen Kosten – falls kein Verursacher ermittelt werden kann – von der Allgemeinheit zu tragen seien und somit alle Bürgerinnen und Bürger betreffen.
Die Kriminalpolizei Korbach bittet um Hinweise aus der Bevölkerung unter der Telefonnummer 05631/9710 sowie bei der Stadt Frankenau unter der Telefonnummer 06455/7990.








