KORBACH. Bei einer Großübung im ehemaligen Autohaus Schüttler haben Feuerwehrleute teils unter Atemschutz drei Personen aus dem Gebäude und vom Dach gerettet. Weitere Einsatzkräfte bekämpften den angenommenen Brand. Für realistisches Flair sorgte eine Nebelmaschine.
Die Übung am Freitagabend stellte den Abschluss einer Ausbildungsreihe der Korbacher Kernstadtwehr dar. Bis auf Wehrführung und Stadtbrandinspektor wusste nur Gruppenführer Bernd Ashauer Bescheid - er hatte das Szenario ausgearbeitet und war am Abend der Einsatzleiter. Gegen 19 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle die Wehr, die wenig später in Richtung Güterbahnhof ausrückte. Obwohl bei der Alarmierung der Hinweis auf eine Übung genannt wurde, waren die Brandschützer schnell an der Einsatzstelle. "Nur neun Minuten nach dem Alarm war der erste Trupp unter Atemschutz mit voller Ausrüstung im Gebäude", lobte der stellvertretende Wehrführer Karsten Kühler. Weitere Trupps seien wenige Augenblicke später zur Rettung der Vermissten und zum Löschangriff bereit gewesen.
In dem Szenario hatte sich - ausgehend von einem offenen Kamin - ein Zimmerbrand entwickelt. Dieser griff auf weite Teile des Gebäudes über, löste dichten Qualm in allen Räumen aus und ließ den Wohnungseigentümer rasch bewusstlos werden. Zwei weitere Hausbewohner retteten sich aufs Dach.
Um den Bewusstlosen im Gebäude zu finden, setzten die Feuerwehrleute eine Wärmebildkamera ein - der Übungsdummy war zuvor aufgewärmt worden, um den "Verletzten" mit der wärmeempfindlichen Kamera aufspüren zu können. Auf dem Dach war das Auffinden der beiden Bewohner zwar recht einfach, allerdings dauerte ihre Rettung länger: Mit einer auf dem Korb der Drehleiter befestigten Trage beförderten die Brandschützer die beiden "Personen" jeweils einzeln zu Boden.
Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Großübung, an der 40 Einsatzkräfte mit zahlreichen Fahrzeugen beteiligt waren. Unter den Zaungästen befanden sich auch Bürgermeister Klaus Friedrich und der frühere Stadtbrandinspektor Karl Rose, der mit weiteren Mitgliedern der Alters- und Ehrenabteilung zu dem ehemaligen Autohaus gekommen war.