KORBACH. Eine gemeinsame Ausbildungseinheit zum Thema Waldbrandbekämpfung wurde in der Großgemeinde Korbach am Freitagabend (12. Mai 2023) durchgeführt. Mehrere Einheiten der Feuerwehren sowie das THW des Ortsverbandes Korbach waren eingebunden. Geplant und geleitet wurde das Einsatztraining von den Stadtbrandinspektoren gemeinsam mit den zuständigen Mitarbeitern von Hessen Forst.
Als Lage wurde ein ausgedehnter Waldbrand auf einer Hanglage zwischen den Ortsteilen Eppe und Nieder-Schleidern angenommen. Insgesamt über 90 Einsatzkräfte waren an dem Übungsszenario beteiligt. Es ging diesmal nicht um Schnelligkeit, es sollten vielmehr verschiedene Aufgaben zielgerichtet abgearbeitet werden.
In einem ersten Schritt trat die Örtliche Technische Einsatzleitung (ÖTEL) zusammen, die von der Spezialeinheit "Information und Kommunikation" (IuK) technisch unterstützt wurde. Zum Einsatz kam auch der Einsatzleitwagen des Landkreises, der an der Aarberghalle in Eppe stationiert wurde. Die ÖTEL koordinierte die weiteren Einsatzabläufe.
Im Einsatzabschnitt "Eppe" galt es zunächst, die Wasserentnahme aus dem Fließgewässer Aar in der Ortslage Eppe herzustellen. Diese Aufgabe übernahm das THW mit der sog. Hannibal-Pumpe, die für sehr große Fördermengen geeignet ist. Gespeist wurde ein mobiles Pufferbecken, aus dem das Löschwasser dann über eine lange Wegstrecke weitergeführt werden musste. Diese Aufgabe nahmen die Wehren aus Ober-Ense und Nordenbeck wahr. Unterstützt wurden sie dabei von der Schlauchwagenbesatzung der Kernstadtwehr, die aus dem fahrenden Fahrzeug heraus eine Doppel-B-Leitung über eine Strecke von rund 1000 Metern verlegte. Am Waldrand wurde damit dann ein weiteres Pufferbecken gespeist.
Ein weiteres Löschfahrzeug der Kernstadtwehr nahm die finale Löschwasserverteilung vor und speiste insgesamt drei Brandstellenpumpen der Wehren aus Eppe, Goldhausen und Hillershausen. Aus insgesamt 9 Rohren konnte dann großflächig eine Brandbekämpfung durchgeführt werden.
Im Einsatzabschnitt "Nieder-Schleidern" drohte der angenommene Waldbrand auf die Ortslage überzugreifen. Auch hier erfolgte die Wasserversorgung aus dem dortigen Fließgewässer, einmal direkt zur Brandbekämpfung, zum anderen auch über ein selbst errichtetes Pufferbecken aus mehreren Leiterteilen. Auf diesem Wege konnten insgesamt 7 Rohre zum Objektschutz am Ortsrand vorgenommen werden. Alle Gebäude in direkter Waldrandlage konnten damit gesichert werden. Die Wehren aus Nieder-Schleidern, Rhena und Lengefeld arbeiteten in diesem Abschnitt erfolgreich zusammen.
Nach gut zwei Stunden konnte die Ausbildungseinheit mit der Meldung "Feuer aus" an die ÖTEL beendet werden. Es folgte der ebenfalls arbeitsintensive Rückbau der eingesetzten Mittel. Bei der anschließenden Besprechung zogen die Stadtbrandinspektoren Carsten Vahland, Sascha Franken und Arno Zenke ein sehr positives Fazit. "Die gemeinsame Ausbildung ist ein Format, welches ansprechend ist und die Einsatzkräfte fordert, aber gleichwohl den Einsatzkräften auch viel Spaß bereitet." Dies wurde durch die Rückmeldung aller Führungskräfte deutlich.
Der Stadtbrandinspektor dankte insbesondere dem THW, den eingesetzten Spezialeinheiten sowie allen eingesetzten Wehren für das ehrenamtliche Engagement und die sehr gute Zusammenarbeit. Der zuständige Forstwirtschaftsmeister Oliver Reinbott von Hessen Forst sprach seine Anerkennung für die gezeigten Leistungen aus. Der Klimawandel stelle den Forst künftig vor ganz besondere Herausforderungen. Mit Waldbränden müssen künftig häufiger gerechnet werden. "Die Korbacher Wehren sind dafür sehr gut gerüstet", stellte Reinbott abschließend beruhigt fest.
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