VÖHL/WALDECK. Mit ihrem akkubetriebenen Rollstuhl ist eine 58-jährige Frau aus Schloß Holte-Stukenbrock (Landkreis Gütersloh) am Donnerstag bei Fürstental in die Tiefe gestürzt. Einsatzkräfte der Polizei aus Korbach, ein Notarzt, Rettungswagen und Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Korbach, Vöhl und Waldeck waren vor Ort
Nach Angaben der Polizei ereignete sich das Unglück am 1. Oktober gegen 18.50 Uhr in der Spitzkehre an der Kahle Haardt in Richtung Fürstental. Der Ehemann der 58-Jährigen hatte seinen Pkw an der Spitzkehre geparkt, half der Frau in den Rollstuhl und schob diesen an den Rand des Abhangs. Um den Rollstuhl zu stabilisieren, schaltete die 58-Jährige die Elektronik ein - daraufhin setzte sich der Rollstuhl vorwärts in Bewegung und stürzte den Abhang hinunter.
Da die Frau nicht angeschnallt war, kam sie nach sechs Metern auf einer kleine Plattform zum Liegen. Der Rollstuhl stürzte weitere 40 Meter den Abhang hinunter. Mit dem Einsatzstichwort "H Absturz Y" wurden nicht nur die Wehren aus Sachsenhausen, Basdorf und Ober-Werbe alarmiert, sondern auch die Kameraden mit der Drehleiter aus Korbach. Insgesamt, so Einsatzleiter Bernd Schäfer, waren 40 Freiwillige vor Ort.
Bei Eintreffen an der Unglücksstelle drang ein Absturz-Sicherungsteam aus Vöhl zur verletzen Person vor, um sie gegen weiteres Abrutschen zu sichern. Parallel dazu wurden mehrere Steckleiterteile zusammengefügt, um diese als schiefe Ebene und als Angriffsweg für den Notarzt und Rettungsdienst zu nutzen. Weiterhin konnte die Einsatzstelle mit Lichtmasten und dem neuen Wechselladerfahrzeug (Abrollbehälter Licht) ausgeleuchtet werden. Der Notarzt versorgte die Frau an der Absturzstelle - sie hatte sich bei dem Sturz eine Kopfverletzung zugezogen und ihre linke Schulter wurde ausgekugelt.
Ein zusätzlicher Trupp mit Absturzsicherungsgerät machte sich auf den Weg den Rollstuhl zu orten und für den Transport nach oben vorzubereiten. Nach Angaben von Bernd Schäfer bestand die Gefahr, dass sich die 18 Kilogramm schwere Batterie im Rollstuhl selbst entzündet und eine Flächenbrand hätte auslösen können. Die Bergung der verletzten Person geschah mit Feuerwehrleinen und einer Korbschleiftrage. Im Nachgang konnte die verletzte Frau mit einem RTW ins Krankenhaus nach Korbach transportiert werden.
Link: Einsatzstandort am 1. Oktober 2020 an der Hangseite Kahle Haardt.
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