TWISTE. Eine Windböe hat am späten Vormittag einen Sattelzug von der B 252 gedrückt. Das Gespann geriet dadurch auf die aufgeweichte und abschüssige Bankette, der Maschinenwagen landete bei dem Verkehrsunfall schließlich in der Twiste.
Der 38 Jahre alte Lkw-Fahrer aus den Niederlanden blieb unverletzt, erlitt aber vermutlich einen Schock. "Ich hatte Angst, große Angst", sagte der Brummifahrer gegenüber 112-magazin.de und betrachtete seine zitternden Hände. Der Niederländer gab der Polizei gegenüber an, dass gegen 11.15 Uhr eine starke Windböe den Auflieger erfasst und nach rechts von der B 252 gedrückt habe. Die rechten Reifen des Gespanns gerieten daraufhin zwischen Berndorf und Twiste kurz vor dem Abzweig nach Mühlhausen auf die Bankette, nun gab es kein Halten mehr. Nachdem der Sattelzug etwa 40 Meter schräg über die abschüssige Bankette gefahren war, schlug der Maschinenwagen in der Twiste ein. Glück im Unglück hatte der Fahrer aber dennoch: Der Auflieger krachte seitlich gegen eine Eiche und riss zwar am oberen Teil auf, der Baum bewahrte das Gespann aber vermutlich vor dem Umstürzen.
Nach dem Unfall rückte nicht nur die Polizei zur Unfallstelle am "Mühlhäuser Hammer" aus, sondern auch die Feuerwehren aus Berndorf und Twiste mit 19 Einsatzkräfte. Sofort errichteten die Brandschützer nach Angaben von Gemeindebransinspektor und Einsatzleiter Volker Bangert eine Ölsperre im Fluss, außerdem sicherten sie die Unfallstelle ab.
Zur Bergung des mit fünf Tonnen Reifen beladenen Lastzugs rückte ein Bergungsunternehmen mit mehreren Fahrzeugen an. Gegen 15 Uhr war es mit einem Kran und einem Schleppwagen gelungen, den beschädigten Sattelzug wieder auf die Straße zu befördern. Dabei mussten die Experten die Bremsanlage des Lastwagens mit Druckluft versorgen, weil die Anlage des Lasters durch den Unfall ausgefallen war. Während der Arbeiten blieb die B 252 bis etwa 16 Uhr voll gesperrt. Die Feuerwehr leitete den Verkehr über Mühlhausen um, sicherte die Bergung ab und stand für den Fall bereit, dass bei den Arbeiten der Dieseltank aufreißt oder andere Betriebsstoffe austreten. Dies war aber nicht der Fall. Außerdem sägten die Brandschützer mehrere stärkere Äste der Eiche ab, damit die Schluppen des Kranwagens sich nicht verhakten.
Kurz nach dem Unfall waren auch Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde zur Einsatzstelle gekommen. Sie verschafften sich ein Bild vom Ausmaß des Schadens und den Auswirkungen auf die Umwelt - ein Handeln über das der Feuerwehr hinaus war aber nicht nötig. Ebenfalls nicht eingreifen musste ein Techniker der Energie Waldeck-Frankenberg - direkt an der Unfallstelle verlief eine über Masten geführte Stromleitung, die der EWF-Mitarbeiter bei Bedarf während des Kran-Einsatzes stromlos geschaltet hätte. Dies sei aber nicht erforderlich gewesen, hieß es.
Anfang Januar war es aus demselben Grund zu einem Lkw-Unfall auf der Korbacher Umgehung gekommen:
Orkanböe löst schweren Lkw-Unfall aus (03.01.2012, mit Video und Fotos)