BAD AROLSEN. Im Kampf gegen den Herztod ist die Arolser Feuerwehr ab sofort besser gewappnet: Auf Initative zweier Pflegedienste haben die Brandschützer einen Defibrillator erhalten, den die Sparkasse Waldeck-Frankenberg bezahlt hat. Alle Einsatzkräfte nehmen darüber hinaus an einer Schulung teil, um im Ernstfall mit dem Gerät Leben retten zu können.
Rund 60.000 Menschen sterben pro Jahr an den Folgen eines Herzinfarkts - allein in Deutschland. In vielen Fällen könnten die Betroffenen noch leben, hätte man ihnen nach dem Infarkt schneller geholfen. "Mit jeder Minute, die nach einem Herzinfarkt ohne Hilfe vergeht, sinkt die Überlebenschance", sagte am Montagnachmittag Werner Schüttler, Geschäftsbereichsdirektor Arolsen der Sparkasse Waldeck-Frankenberg, bei der offiziellen Übergabe des "Defis" an die Arolser Feuerwehr. Das Kreditunternehmen habe es sich als Ziel gesetzt, mehr solcher Geräte anzuschaffen und zu spenden, um im Ernstfall die Rettungskette zum Wohle des Patienten zu verkürzen. Ideengeber für die Aktion waren die beiden Pflegedienste "Mobile Alten- und Krankenpflege GmbH" sowie "team für intensivpflege GmbH", beide ansässig in Bad Arolsen und bei der Übergabe vertreten durch Heidi Lokas und Bianca Weber.
Mit einem Automatisierten Externen Defibrillator, kurz Defi, sind auch Laien in der Lage, einem Herzinfarkt-Patienten im Notfall wirksam zu helfen - dank der sprachgesteuerten Menüführung und der Überwachung, die der Defi selbst durchführt und damit Fehlfunktionen verhindert. Nach Angaben von Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer und Wehrführer Gordon Kalhöfer solle der 1500 Euro Defi vor allem zur Absicherung im Einsatzfall bereitstehen - und dabei in erster Linie den Atemschutzgeräteträgern, die unter körperlicher Höchstleistung im Einsatz sind. Aber auch bei Lehrgängen und Veranstaltungen im Stützpunkt sowie für sonstige Patienten im Notfall könne der Defibrillator eingesetzt werden, um den Herzschlag per Elektroschock wieder in den normalen Rhythmus zu bringen.
Damit im Ernstfall jeder Griff sitzt, absolvieren sämtliche Einsatzkräfte der Arolser Wehr derzeit eine Schulung. Dabei wenden die Brandschützer das Gerät unter Anleitung von Nico Raab an einem Dummy an. "Wir hoffen, dass wir den Defi im Ernstfall nicht einsetzen müssen", sagte der Stadtbrandinspektor am Montag, "doch wenn wir ihn benutzen müssen, wollen wir damit auch Leben retten".