BURGWALD-BIRKENBRINGHAUSEN. Am Dienstagnachmittag ereignete sich ein Großbrand im Burgwalder Ortsteil Birkenbringhausen. Nach ersten Meldungen über einen Scheunenbrand bei der Leitstelle Waldeck-Frankenberg gegen 15.30 Uhr, wurden die Wehren Birkenbringhausen, Burgwald, Ernsthausen, Wiesenfeld und Bottendorf unter dem Alarmkürzel "F2, brennt Scheune" in die Edertalstraße 8 alarmiert.
Bereits auf der Anfahrt wurde durch den ersten Einheitsführer der Feuerwehr Birkenbringhausen eine Alarmstufenerhöhung veranlasst, da sich das Feuer massivst ausgebreitet hatte. Somit wurden weitere Kräfte, darunter die Kernstadtwehr Frankenberg (Eder) mit der Drehleiter und dem Tanklöschfahrzeug, unter dem Alarmkürzel "F3, brennt Scheune" nachgefordert. Ebenfalls auf den Plan gerufen wurden ein RTW und ein Streifenwagen der Polizeistation Frankenberg; auch der stellvertretende Kreisbrandinspektor und Bürgermeister Lothar Koch waren vor Ort.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die Scheune bereits in Vollbrand, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Es handelte sich hierbei um ein Wirtschaftsgebäude, in dem zehn Rinder und zwei Bullen, mehrere landwirtschaftliche Fahrzeuge und Stroh untergebracht waren. Unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors Dirk Engel wurde zum Schutz des Wohnhauses und des Nachbargebäudes eine Riegelstellung errichtet. Parallel dazu wurde ein Löschangriff in die Wege geleitet und mit der Rettung der Tiere begonnen. Schwierig gestaltete sich hierbei, dass einige Tiere aufgrund von Angst und Stress das wirtschaftliche Anwesen nicht verlassen wollten. Im Laufe des Einsatzes konnten jedoch alle Tiere vor den Flammen gerettet werden. Diese wurden auf eine Weide getrieben und von einem Veterinär untersucht.
Weitere Schwierigkeiten ergaben sich durch die Wasserversorgung. Zur Unterstützung trug ein Traktor mit einem Wasserfass bei und füllte laufend ein Wasserbassin, aus dem das Löschwasser entnommen werden konnte. Für den Löschangriff wurden mehrere Rohre und Wasserwerfer vorgenommen; zusätzlich wurde dem Löschwasser Netzmittel beigemischt. Um ausreichend Atemschutzgeräte vorhalten zu können, wurde der Gerätewagen-Logistik aus Frankenberg herangezogen, für eine bessere Koordination der Einsatzleitwagen II aus Korbach. Für eine Dokumentation und Beurteilung des Schadensereignisses wurde eine Drohne eingesetzt. Trotz anhaltender Hitze, ausbleibendem Niederschlag und der massiven Brandausbreitung gelang es den Einsatzkräften, das Feuer schnell unter Kontrolle zu bringen. Auch konnten das Wohnhaus und das Nachbarhaus durch die Riegelstellung geschützt werden.
Während der Einsatzarbeiten stürzte die Dachkonstruktion des Anwesens ein. Im Nachgang wurde für die Nachlöscharbeiten das THW aus Frankenberg zur Einsatzstelle gerufen. Mit einem Bagger wurde die Dachkonstruktion und das gelagerte Stroh auseinandergezogen und abgelöscht; kontrolliert wurde das Brandgut mit einer Wärmebildkamera. Für die Nacht wurde eine Brandwache eingerichtet. Die Einsatzleitung über Nacht übernahm der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Volker Engel. Durch den Lebensmittelhandel Hirt aus Ernsthausen wurden die Einsatzkräfte mit Getränken und Brötchen versorgt. Bürgermeister Lothar Koch lobte die Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen, der lange Zeit vor Ort blieb, um den Angehörigen Mut zuzusprechen und die Einsatzarbeiten zu verfolgen.
Wie Polizeisprecher Dirk Richter auf Nachfrage mitteilt, beläuft sich der Sachschaden nach ersten Schätzungen auf mindestens 800.000 Euro (112-magazin)