BAD WILDUNGEN. Ein mittlerweile 19-stündiger Kampf gegen austretendes Chlorgas im Bad Wildunger Schlachthof dauert an. Zeitweise 90 Einsatzkräfte der Wehren aus Bad Wildungen, Korbach, Wega und Braunau waren vor Ort um das Leck an einem Kühlsystem zu neutralisieren.
Um 14.30 Uhr am Sonntag, meldeten Mitarbeiter des Schlachthofes Bad Wildungen einen Ammoniak-Austritt aus einer Leitung im Produktionsbereich. Unverzüglich wurde der Gefahrstoffzug der Feuerwehr Bad Wildungen unter der Leitung von Alexander Paul (SBI) alarmiert. Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten und Chemikalienschutzanzügen drangen mehrere Trupps in das Gebäude vor. In kürzester Zeit konnte das Leck lokalisiert und grob abgedichtet weden.
Messungen im Bereich des Schlachthofes ergaben, dass keine größeren Schadstoffkonzentrationen vorlagen, glücklicherweise hatte der Westwind die Chlorgase in Richtung Industriegebiet gelenkt. Eine Drohne wurde eingesetzt, um das Gelände zu fotografieren. Polizeikräfte riegelten die Straßenzüge im betroffenen Gebiet (Schlachthofstraße und Zum Wolfhagen) ab und informierten die Anwohner über den Unglücksfall - die Devise hieß: Fenster und Türen geschlossen halten.
Wie Pressesprecher Udo Paul mitteilte, wurde am Abend mit Hochdrucklüftern das Gas östlich der Firma aus einem Tor des Gebäudes herausgeblasen, wo ein
großer Wasservorhang das wasserlösliche Ammoniak eliminierte. Der Gefahrstoffzug und der Einsatzleitwagen II des
Landkreises Waldeck-Frankenberg waren mit eingebunden.
Insgesamt unterstützen 38 Einsatzkräfte der Feuerwehr
Korbach die Kameradinnen und
Kameraden aus Bad Wildungen, Wega und Braunau. Ein Bild von der Lage machte sich auch Bürgermeister Ralf Gutheil und der stellvertretende Kreisbrandinspektor
Bernd Berghöfer. Gegen 3 Uhr am Montagmorgen verlegten große Teile der Feuerwehren in ihre Standorte zurück.
Wann genau der Einsatz abgeschlossen werden kann, darüber liegen noch keine Informationen vor. (112-magazin)