ROSENTHAL-RODA. Die Wehren Roda, Rosenthal, Ernsthausen und Frankenberg wurden am
Dienstagvormittag zu einem Wohnungsbrand in die Waldstraße in Roda
alarmiert - dichter Rauch schlug den Besitzern beim Betreten ihres Einfamilienhauses entgegen.
Als ein älteres Ehepaar von einem Arztbesuch heimkehrte, war ihr
Wohnhaus komplett mit Brandrauch gefüllt. Während die Ehefrau den Notruf
bei der Leitstelle Waldeck-Frankenberg absetzte, startete der Ehemann
erste Löschversuche mit einem Feuerlöscher; diese blieben ohne Erfolg.
Durch die Feuer- und Rettungsleitstelle wurden gegen 9.30 Uhr die
Feuerwehren Roda, Rosenthal, Ernsthausen und Frankenberg unter dem
Alarmkürzel „F 2 Y, Rauchentwicklung in Wohnhaus“ auf den Plan gerufen.
Lukas Jakob, stellvertretender Wehrführer aus Rosenthal, erkundete das
Wohnhaus und entdeckte Feuerschein aus in einer Wand im Keller. Hier hatte sich
ein Holzdeckenbalken entzündet. Vermutlich lag hier schon längere Zeit
ein unentdeckter Schwelbrand vor, der sich nun entzündet hatte. Schnell
wurde klar, dass sich hinter der Wand ein weiterer Raum (Heizungsraum)
befindet. So wurden über zwei Angriffswege Trupps unter Atemschutz
mit jeweils einem C-Rohr vorgeschickt. Während der Löscharbeiten
stellten sich zwei Trupps als Sicherungsteams bereit.
Die Feuerwehr Frankenberg brauchte nicht tätig werden und rückte wieder
ab. Da die Strecke zwischen Ernsthausen und Roda zur Zeit wegen
Bauarbeiten gesperrt ist, gestaltete sich die Anfahrt der Ernsthäuser
Einsatzkräfte schwierig.
Nachdem das Feuer an dem Deckenbalken weitestgehend gelöscht war, wurde
die Wand und die Decke mit Brechwerkzeugen nach und nach geöffnet, um
sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Nun wurde klar, das ein
Holzpfosten, der zur Statik des Wohnhauses beiträgt, ebenfalls Feuer
gefangen hatte und in Mitleidenschaft gezogen worden war. Viel Wasser durfte
hier nicht weiter zum Einsatz kommen, da sich die Lehmwände sonst damit
vollgesogen hätten und mehr Lasten aufgetreten wären.
Ständig gerieten Balken und Pfosten erneut in Brand. Stellvertretender
Stadtbrandinspektor Marc André Noll war ebenfalls an der
Einsatzstelle eingetroffen und übernahm die weitere Einsatzleitung. Man
beschloss, die in Brand geratenen Teile zu entfernen; hierzu wurden ein
Statiker und ein Schornsteinfeger hinzugerufen, um das weitere Vorgehen
abzuklären.
Nachdem der Statiker grünes Licht gegeben, der Schornsteinfeger gekehrt
hatte und das Abzugsrohr freigelegt wurde, konnte die Wand, in der sich
der Holzpfosten befand durch Baustützen gesichert und der Holzpfosten,
so wie der Holzträger mit einer Kettensäge entfernt werden. Erneut wurde
alles mit der Wärmebildkamera kontrolliert und es konnte festgestellt
werden, dass keine weiteren Glutnester mehr vorhanden waren.
Während der Einsatzarbeiten wurden knapp 400 Grad an dem Balken
gemessen. Die Hausbesitzer wurden ambulant vor Ort durch den ebenfalls
alarmierten Rettungsdienst untersucht, brauchten aber nicht ins
Krankenhaus. An dem Wohnhaus entstand ein Schaden von mehreren tausend
Euro, die Immobilie ist aber dennoch bewohnbar. Zwar ist die Heizungsanlage außer
Betrieb genommen worden, durch Lüftungsmaßnahmen zu Anfang des Einsatzes konnten
Rauchschäden vermieden werden.
Eine genaue Brandursache ist nicht bekannt. Gegen 16.30 Uhr rückten die Einsatzkräfte wieder in ihre Stützpunkte ein.
-Anzeige-