BURGWALD. Das Reetdachhaus am Ortseingang von Burgwald in der Ringstraße 31 brannte am Dienstagabend komplett nieder - 100 Einsatzkräfte rückten an.
Ein aufmerksamer Autofahrer bemerkte Rauchentwicklung aus dem Reet neben
dem Schornstein, hielt an und meldete dies der Leitstelle
Waldeck-Frankenberg. Unter dem Alarmkürzel „F3", brennt Reetdachhaus in
Burgwald, wurden die Großgemeinde Burgwald, so wie die Drehleiter und
der Tanker aus Frankenberg, eine Streife und ein RTW zum Einsatzort
alarmiert.
Der Melder ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Birkenbringhausen und
versicherte sich, ob noch Personen im Haus waren. Dies war auch der
Fall; somit wies er die Personen auf den entstehenden Brand hin und alle
verließen das Haus. Die bisherigen Eigentümer waren dabei das Haus leerzuräumen, der
Kaufvertrag war bereits unterschrieben, Schlüsselübergabe sollte am
Mittwoch sein.
Etwa 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren trafen nach und nach an der
Einsatzstelle ein. Unter Einsatzleitung von Gemeindebrandinspektor
Francisco Ayora Escandell wurden fünf C-Rohre und die Drehleiter für den
Außenangriff in Stellung gebracht. Zur gleichen Zeit gingen drei Trupps
unter Atemschutz ins Gebäude vor. Diese Versicherten sich, dass sich
keine weiteren Personen mehr im Haus befanden, sorgten für
Lüftungsmöglichkeiten, in dem sie Fenster öffneten und begannen mit der
Brandbekämpfung von innen.
Während der Löscharbeiten wurde die EGF über den Einsatz benachrichtigt.
Grund dafür war, dass das Trinkwassernetz, aus dem die Feuerwehren ihr
Löschwasser beziehen, zum Teil von Frankenberg gespeist wird. Um
ausreichen Löschwasser zur Verfügung stellen zu können, wurde der Druck
erhöht um so mehr Wasser nach Burgwald fördern zu können. Das führte
allerdings dazu, das ein Schlauch platzte. Um weitere Schäden zu
vermeiden, wurde ein Druckminderer dazwischen geschaltet. Mitarbeiter
des Bauhofs der Gemeinde Burgwald stellten zudem Absperrbarken auf und
sicherten somit die Einsatzstelle. Auch Bürgermeister Lothar Koch
verschaffte sich vor Ort ein Bild der Lage.
Die Löscharbeiten wurden durch die dicken Reetschichten erschwert, da
das Löschwasser kaum zum Brandherd durchdringen konnte. Über den
Wasserwerfer der Drehleiter wurde zusätzlich Schaummittel abgegeben.
Während der Brandbekämpfung griff das Feuer auf das angrenzende Carport ,
mit darüber liegender Wohneinheit über, welches durch eine Trennwand mit
dem Hauptgebäude verbunden war. Hier versuchte man zuvor die Trennwand
mittels Kettensäge einzureißen, allerdings ohne Erfolg. Auch das Nebengebäude war
mit Reet eingedeckt.
Da mit der Zeit die Atemschutzgeräte knapp wurden, musste der
Gerätewagen-Atemschutz und Logistik aus Korbach nachalarmiert werden.
Während des Einsatzes war der stellvertretende Kreisbrandinspektor mit
vor Ort. Die Schadenshöhe, die an dem in den 60er Jahre erbauten Haus
entstand, steht noch nicht fest, sagte Pressesprecher Karl-Heinz
Bornscheuer, der die Medien während des Einsatzes mit aktuellen
Informationen versorgte. (112-magazin)