ERNDTEBRÜCK. Der Schreck sitzt Dietmar Schneider noch tief in den Knochen. Der 48-Jährige kann kaum fassen, was da am Dienstagmorgen passiert ist. Eigentlich wollten er und seine Frau nur den Luftdruck an ihrem Auto prüfen - jetzt ist es ein Glücksfall, dass beide noch leben.
„Ich war gerade mit dem Luftdruckprüfer auf dem Weg zu meinem Auto, da sah ich den weißen Wagen heranrasen“, erinnert er sich. Mit einem Hechtsprung konnte sich Dietmar Schneider gerade noch retten, bevor der weiße Hyundai in das Tankstellengelände auf der Marburger Straße in Erndtebrück krachte.
„Zum Glück stand der Tiguan noch vor unserem Auto, in dem meine Frau ja noch saß“, schildert der Augenzeuge das Geschehen. Beim Aufprall auf den Tiguan ist viel Energie bereits abgefangen worden - trotzdem wurde der weiße Ford von Dietmar Schneider noch vom Tiguan getroffen und dabei rund drei Meter nach hinten katapultiert. „Meine Frau saß noch im Auto. Der Tiguan hat uns das Leben gerettet“, ist Dietmar Schneider sich sicher. Er ist immer noch sichtlich geschockt von dem schweren Unfall, der sich gegen 9.30 Uhr ereignete: „Das Geräusch vom Zerbersten der Autos habe ich immer noch im Ohr und die Bilder vor Augen“, berichtet er vor Ort. Trotzdem ist er erleichtert: „Hauptsache meiner Frau geht es soweit gut. Der Rest ist vollkommen egal“.
Zwar kam seine Frau vorsorglich mit dem DRK-Rettungsdienst ins Krankenhaus, ist aber laut der Polizei vor Ort glücklicherweise nur leicht verletzt worden.
Die Fahrerin des weißen Firmenwagens (47), der in das Tankstellengelände raste, hatte wohl ein medizinisches Problem und dadurch die Kontrolle über ihren Wagen verloren. Sie krachte nahezu ungebremst in die beiden Fahrzeuge, die am Rand des Geländers abgestellt waren. „Man sieht ja oft Autos hier aufs Gelände fahren, aber der Wagen war außergewöhnlich schnell und dann hat es auch schon geknallt“, erinnert sich eine Bedienstete der Tankstelle, die gerade im Büro saß. Ihr gehört auch der rund zwei Jahre alte Tiguan, der beim Aufprall – wie alle anderen Autos auch - komplett zerstört wurde. Die Unfallverursacherin musste ebenfalls mit dem DRK-Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Die Rettungswagenbesatzungen aus Erndtebrück und Bad Laasphe wurden vor Ort durch den Notarzt des ADAC-Rettungshubschraubers „Christoph 25“ aus Siegen unterstützt. Der Hubschrauber konnte aber nach einer Untersuchung beider Patienten durch den Notarzt wieder abfliegen, ohne einen Verletzten transportieren zu müssen. Die Polizei beziffert den Schaden an den drei Fahrzeugen und dem Geländer mit rund 65 000 Euro.