BERNDORF/TWISTE. Mit seinem 36 Tonnen schweren Bergekran ist am Montag ein 35 Jahre alter Mann auf der Bundesstraße 252 von der Fahrbahn abgekommen und in der Twiste gelandet - wie durch ein Wunder blieb der Fahrer unverletzt.
Gegen 15.15 Uhr befuhr der Warburger von Berndorf kommend die B 252 in Richtung Twiste, als der Koloss nach rechts auf die Bankette geriet. Das weiche Erdreich hielt der tonnenschweren Belastung nicht stand und gab nach, sodass der Kran seitlich in die Twiste stürzte. Unverletzt konnte sich der Warburger aus dem Führerhaus befreien und über sein Handy die Notrufnummer wählen.
Die alarmierten Wehren aus Berndorf und Korbach rückten zur Unfallstelle an der B 252 aus und bauten Ölsperren auf, während die Bad Arolser Feuerwehr für Nachschub sorgte. Einsatzkräfte aus Twiste und Braunsen setzten ebenfalls Ölsperren vor dem Twistesee und am Gemeindehaus im Ortskern, um auslaufende Betriebsstoffe zu binden. Dazu wurden Eisenpflöcke in den Fluss geschlagen und mit Brettern ausgeschalt - im Nachgang wurden Ölwürfel ausgelegt, die einen Großteil der Schmiermittel aufnahmen. Wie Einsatzleiter Stefan Rößner vor Ort gegenüber 112-magazin.de mitteilte, befanden sich etwa 600 Liter Diesel und 200 Liter Hydrauliköl im umgestürzten Kranwagen. Um die Fließgeschwindigkeit der Twiste zu verlangsamen, entschlossen sich Gemeindebrandinspektor Rößner und sein stellvertreter Marc Wäscher, mit sechs B-Schläuchen Bypässe zu legen. Dazu wurden zwei Einsatzfahrzeuge von der Bundesstraße über die Twiste in die Wiese verlegt und große Wassermengen vor dem umgekippten Kran aus der Twiste gesaugt und dem Fluss hinter dem Kran wieder zugeführt.
Währen dieser Arbeiten musste die Bundesstraße durch Polizeikräfte halbseitig gesperrt werden, die Beamten regelten den Verkehr, bis um 17.15 Uhr, Hessen-Mobil die Straße auf Anweisung der Polizei komplett sperrte und die Beschilderung aufbaute. Der Verkehr wurde über Mühlhausen und Berndorf, sowie in umgekehrte Richtung umgeleitet. Die beiden aus Kassel angeforderten Bergekräne erreichten ihr Ziel bereits um 16.45 Uhr und benötigten bis 18.20 Uhr, um den 36-Tonner aus dem Graben zu hieven.
Insgesamt waren mehr als 50 Freiwillige der Feuerwehren im Einsatz. Auch der Leiter der unteren Wasserschutzbehörde war vor Ort um sich ein Bild von der Lage zu machen. Über die Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor. Um 21 Uhr konnte die Bundesstraße für den Verkehr wieder freigegeben werden (112-magazin)