DIEMELSEE. Unter dem Titel "Die Motorisierung der Feuerwehren" ist ein Buch erschienen, welches vom CTIF (Comité Technique International de prévention et d’extinction du Feu; deutsch: Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen) herausgegeben wurde.
Hier findet sich ein Bericht zur Motorisierung der Feuerwehr Adorf. Doch wie kam es dazu? Dietmar Hoffmann aus Tuttlingen arbeitet für das CTIF und hat schon mehrere Berichte, unter anderem über die Feuerwehren Bad Wildungen, Bad Arolsen und Korbach veröffentlicht. Er ist gebürtig aus Anraff und hat somit einen Bezug in diese Region. Willi Emde aus Adorf hat sich an ihn gewandt und einen intensiven Kontakt aufgebaut.
Da das CTIF mit seinen aus ganz Europa stammenden Mitarbeitern jedes Jahr Bücher zu unterschiedlichen Themen erarbeitet, haben Emde und Hoffmann in den Adorfer Akten recherchiert und vieles aufgearbeitet. Unter anderem wurden die noch vorhandenen Schriftstücke und Protokollbücher, teilweise aus dem Jahr 1883, gesichtet, kopiert und neu zusammengestellt. Dabei fanden sie unter anderem heraus, dass viele Beschlüsse der damals jungen Freiwilligen Feuerwehren wie Sachsenhausen, Höringhausen, Korbach oder Arolsen auf Verbandsebene von Adorfern ausgearbeitet und beschlossen wurden.
Während dieser Arbeiten keimte die Idee auf, der Motorisierung der Freiwilligen Feuerwehr Adorf einen eigenen Bericht zu widmen. Bereits im Jahr 1884 wurde die erste Saug- und Druckspritze, gefertigt in Bad Wildungen, an die Freiwillige Feuerwehr Adorf übergeben. Bis zur ersten motorisierten Pumpe musste jedoch bis zum Jahr 1933 gewartet werden und eine Kleinmotorspritze konnte in Dienst gestellt werden. Weitere 27 Jahre dauerte es bis ein erstes „fahrbares Feuerlöschfahrzeug“ beschafft werden konnte. Bis zur heutigen Zeit hat in diesem Bereich ein erheblicher Fortschritt Einzug gehalten und der Fuhrpark wurde weiter ausgebaut und erweitert. Aktuell sind in Adorf sieben Einsatzfahrzeuge und ein Boot stationiert. Insgesamt ist aus der Zusammenarbeit ein 11-seitiger Bericht entstanden. Das fertige Buch wurde am Feuerwehrhaus im Beisein einiger Adorfer Kameraden von Dietmar Hoffmann an Willi Emde übergeben.
Doch bereits das nächste Projekt ist schon in Arbeit. Die neuste Ausgabe beschäftigt sich mit der Deutschen Jugendfeuerwehr, wobei der Jugendfeuerwehr Waldeck-Frankenberg ebenfalls Berücksichtigung findet. Aufgezeigt werden die verschiedenen Wettbewerbe der Waldeck-Frankenberger Spange in Gold, Silber und Bronze, die in dieser Form in Deutschland einmalig sind. Eine Ausgabe hiervon möchte Willi Emde im Laufe des Jahres an die Kreisjugendfeuerwehr Waldeck- Frankenberg übergeben.
Was ist das CTIF?
Das CTIF (Comité Technique International de prévention et d’extinction du Feu; deutsch: Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen) ist eine internationale Organisation zur Förderung der weltweiten Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrmitgliedern und weiteren Experten im Feuerwehr- und Rettungswesen. Die Vereinigung mit Sitz in Stockholm hat 39 Mitgliedsländer und 46 angeschlossene Mitglieder.
Ziele und Aufgaben
Die Organisation fördert die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und den Rettungsdiensten auf der gesamten Welt, sowohl in technischen Bereichen als auch auf kameradschaftlicher Ebene.
Das CTIF repräsentiert das internationale Interesse von etwa 300.000 beruflichen und etwa sechs Millionen freiwilligen Kräften der Feuerwehren. Das CTIF trägt zur Entwicklung der Jugendfeuerwehr bei. Es gibt in Europa derzeit 900.000 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr.
Es finden jährlich Symposien zu den verschiedensten Themen des vorbeugenden Brandschutzes und der Brandbekämpfung sowie eine Delegiertenversammlung statt. Zwei Mal jährlich tagt das Leitungsgremium, der Exekutive Rat.
In neun international besetzten Kommissionen werden folgende Themengebiete bearbeitet
- Feuerwehr und Rettungsdienste auf Flughäfen
- Ärztlicher Dienst bei der Feuerwehr
- Waldbrände
- Gefährliche Güter
- Feuerwehr- und CTIF-Geschichte, Museen und Dokumentation
- Jugendleiter
- Europa-Kommission
- Internationale Feuerwehrwettbewerbe im CTIF
- Vorbeugender Brandschutz
Hinzu kommen drei Arbeitsgruppen
- Ausbildung und Training
- Donauländer
- Freiwillige Feuerwehren
Die Vereinigung bringt jährlich die einzige weltweite Statistik zum Feuerwehrwesen heraus: Die Weltfeuerwehrstatistik. Auch der Geschichte des Feuerwehrwesens widmet sich das CTIF. So hat es einen Kriterienkatalog und einer damit verbundenen Zertifizierung von Feuerwehrmuseen erarbeitet.
Weitere Informationen unter www.feuerwehr-diemelsee.de
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