DIEMELSTADT-WREXEN. Weithin sichtbarer Feuerschein, Qualmwolken und
Explosionen im Ortsteil Wrexen riefen am frühen
Mittwochmorgen die Wehren aus Wrexen, Rhoden, Bad Arolsen,
Hespringhausen, Warburg und Wethen zu einem Einsatz in die
Hermann-Scipio-Straße auf den Plan.
Wie der stellvertretende Stadtbrandinspektor Florian Kistner gegenüber 112-magazin.de, an der Einsatzstelle mitteilen konnte, waren etwa 80 Freiwillige im Einsatz. Alarmiert wurden die Wehren durch die Leitstelle um 4.51 Uhr, mit dem Stichwort "F3, Explosionen, Brand in Wrexen". Ein Lkw-Fahrer der Spedition Varlemann, hatte den Brand bemerkt und umgehend über die Notrufnummer 112 den Alarm ausgelöst. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren die ersten Explosionen zu hören: Ob die im Gebäude befindlichen Gasflaschen explodierten, oder Lkw-Reifen, darüber liegen noch keine Informationen vor. Zusätzliches "Futter" dürften die Flammen durch eingelagertes Heizöl, Schmierstoffe, Gasflaschen und Lösungsmittel erhalten haben.
Bei Eintreffen der Wehren am Einsatzort standen
Werkstatt und Waschhalle des Logistikunternehmens bereits in Vollbrand.
Funkenflug, Feuer und dichte Rauchschwaden loderten aus dem Dach heraus.
Da sämtliche Türen und Tore der Lagerhalle verschlossen waren, konnten
die Brandschützer anfänglich nur über die angeforderten Drehleitern den
Brandherd bekämpfen. Dazu wurden Tanklöschfahrzeuge herangezogen, eine
Löschwasserversorgung durch Hydranten und durch die nahegelegene Orpe
aufgebaut. Zunächst vereitelten die Brandschützer ein Übergreifen der
Flammen auf ein weiteres Wirtschaftsgebäude und ein angrenzendes
Wohnhaus. Im rückwärtigen Bereich der Firma Varlemann wurden die
Kameraden aus Warburg mit ihrer Drehleiter aktiv. Vom Vorderhof aus
konnten die Einsatzkräfte aus Bad Arolsen unter Atemschutz gegen das
Flammeninferno mit ihrer Drehleiter vorgehen. Mehrere Teams, die mit
Atemschutzgeräten ausgerüstet waren, standen im wechselndem Einsatz. Als die Alutore anfingen zu schmelzen, wurde der Brand zusätzlich vom Boden aus, mit Löschwasser bekämpft.
Unter Leitung von Diemelstadts Stadtbrandinspektor Volker Weymann konnte der Brand gegen 7.30 Uhr, weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Auch Bürgermeister Elmar Schröder machte sich bereits um 5.20 Uhr vor Ort ein Bild vom Ausmaß des Brandes. Den Rathauschef interessierte darüber hinaus auch das abfließende Löschwasser, das sich im Rückhaltebecken der Kläranlage gesammelt hatte. Ein hinzugerufener Gefahrgutzug aus Korbach, der sich mit kontaminierten Wassern auskennt, hat damit begonnen über mobile Abscheider Öle zu filtern und den Sondermüll in Behälter zu füllen. Ein großes Lob sprach der Bürgermeister den Einsatzkräften aus, die vorbildliches geleistet haben. "Auch die Länderübergreifende Zusammenarbeit der Wehren kann nicht hoch genug bewertet werden", so der Rathauschef gegenüber unserer Redaktion.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der in der Halle gelagerten
Stoffe wurde vorsorglich eine Rundfunkwarnmeldung abgesetzt, in der die
Anwohner von Diemelstadt-Wrexen und Nachbarorten gebeten wurden, die
Fenster geschlossen zu halten.
Eine
Polizeistreife aus Bad Arolsen, sowie ein Team vom Deutschen Roten
Kreuz waren als Brandabsicherung vor Ort - verletzt wurde bei dem
Einsatz aber niemand. Derzeit sind die Wehren mit Nachlösch- und
Aufräumarbeiten beschäftigt.
Brandermittler der Kripo haben die Arbeit inzwischen aufgenommen. Über die Schadenshöhe wird von der Pressestelle der Polizei mit 500.000 Euro angegeben. Die Halle wurde völlig zerstört, derzeit besteht Einsturzgefahr. (112-magazin)
Weitere Informationen folgen.