FLECHTDORF. Vermutlich führte Fahrlässigkeit dazu, dass am 18. November ein Feuer in einer Flechtdorfer Schreinerei ausbrechen konnte.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Korbach ergaben keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung oder einen technischen Defekt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird von Fahrlässigkeit, z. B. durch weggeworfene Zigarettenkippen ausgegangen. Hinweise auf Mängel beim Brandschutz liegen ebenfalls nicht vor, bestätigte Polizeisprecher Dirk Richter auf Nachfrage von 112-magazin.de. Die Schadenshöhe an dem Gebäude wurde auf 50.000 Euro geschätzt.
Betrieb läuft weiter
Entgegen ersten Einschätzungen kann die Produktion in der Fertigungshalle der Schreinerei weitergehen. Wichtige Maschinen waren vom Brand nicht betroffen. Wie Schreinermeister Helmut Scharf gegenüber unserer Redaktion am Sonntag mitteilte, ist der Betrieb noch einmal mit einem "blauen Auge" davongekommen. Ursächlich dafür war nach Ansicht des Firmeninhabers das schnelle Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Flechtdorf und der nachrückenden Wehren aus Korbach und anderen Diemelseer Ortsteilen.
Was war geschehen?
Ein Brand hatte am Samstagabend erheblichen Sachschaden in der Schreinerei Scharf in Flechtdorf angerichtet.
Dank des schnellen Eingreifens der Freiwilligen Feuerwehr Flechtdorf konnte ein Großbrand verhindert werden. Gemeldet wurde das Feuer um 21.17 Uhr, bei der Leitstelle in Korbach. Diese alarmierte die Wehren in Diemelsee und Korbach wenige Sekunden später mit dem Stichwort "F3 brennt Sondergebäude Niedere Straße" in Flechtdorf.
Nach Angaben des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors Torsten Behle, war das Feuer vermutlich von einem Haufen Hobelspäne vor dem Firmengebäude ausgegangen. Im weiteren Verlauf griff das Feuer auf den Anbau und das Lagerholz über und suchte sich seinen Weg in das Obergeschoss. Der erste Löschangriff konnte von der Freiwilligen Feuerwehr Flechtdorf ausgeführt werden, nachdem eine Wasserversorgung über einen Hydranten aufgebaut worden war.
Die nachrückenden Kräfte aus Adorf,
Benkhausen, Wirmighausen, Helmscheid und Korbach wurden unter der
Leitung von Gemeindebrandinspektor Karl-Wilhelm Römer instruiert. So
drangen mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude ein und löschten
Glutnester ab, gleichzeitig wurde die Drehleiter der Korbacher Wehr
eingesetzt, um von oben mit der Wärmebildkamera weitere Brandherde im
Gebälk zu lokalisieren und abzulöschen. Weil das Gebäude total verraucht
war, wurden Lüfter eingesetzt und teile der Dachziegeln abgedeckt.
Ersten Schätzungen zufolge waren mehr als 80 Feuerwehrleute im Einsatz. Dazu eine Polizeistreife aus Korbach sowie Rettungsdienste zur Brandstellenabsicherung und der Wassermeister der Gemeinde Diemelsee. Bürgermeister Volker Becker machte sich am Abend ein Bild von dem Brand, auch Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick war vor Ort. Die Bevölkerung versorgte vorbildlich die Einsatzkräfte, Retter und Beamte mit heißem Tee und Kaffee.
Link: Schreinerei in Flammen - Wehren im Einsatz (mit Bildergalerie und Video)
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