WALDECK-WEST. Durch einen Defekt an einem Ventil sind rund 30.000 Liter Wasser in den Keller der Tauchsport-Firma "Ronic" geflossen. Die Waldecker Feuerwehr pumpte in einem rund anderthalbstündigen Einsatz Kubikmeter um Kubikmeter ab. Auswirkungen auf den Betrieb des Unternehmens hat der Zwischenfall vom späten Mittwochnachmittag offenbar nicht.
"Hier geht vermutlich am Donnerstag alles im normalen Umfang weiter", sagte Roland Henkel, Geschäftsführer der Ronic Tauchsport GmbH, am Abend gegenüber
112-magazin.de. Glücklicherweise sei das Wasser lediglich in den betonierten und mit Schwimmbadtechnik ausgestatteten Keller unter dem Tauchturm eingedrungen, nicht aber in die Verkaufs- und Lagerräume im Erdgeschoss. Der Einsatz der Waldecker Feuerwehr sei quasi in letzter Minute erfolgt und habe einen Schaden im größeren Umfang verhindert, lobte Henkel und zeigte sich sehr erleichtert.
Ein Mitarbeiter hatte am Nachmittag bemerkt, dass das Wasser im Keller mannshoch stand. Er verständigte die Leitstelle und erklärte, dass wohl nur die Feuerwehr in der Lage sei, so viel Wasser in kurzer Zeit abzupumpen. Wenig später, kurz nach 16 Uhr, wurden die Waldecker Brandschützer alarmiert. Rund ein Dutzend Einsatzkräfte unter Leitung von Wehrführer Michael Jäckel rückte zur Ederseerandstraße aus. Wie sich herausstellte, hatte eine geplante Stromabschaltung am Edersee wegen Arbeiten des Energieversorgers dazu geführt, dass eine Pumpe im Keller der Firma Ronic nicht mehr in Betrieb war. Gleichzeitig sorgte ein Defekt an einem Rückschlagventil dafür, dass Wasser aus dem 250 Kubikmeter fassenden Tauchturm austreten konnte. Das Wasser stieg im Keller unaufhaltsam an.
Nicht alle Autofahrer hatten Verständnis
Die Feuerwehrleute setzten eine leistungsstarke Tauchpumpe ein und förderten das gesamte ausgelaufene Wasser über die Straße hinweg und an der DLRG-Station vorbei in den Edersee. Die Einsatzkräfte setzten auch das defekte Ventil wieder in Betrieb, so dass kein Wasser mehr auslaufen konnte. Während des Einsatzes blieb die Ederseerandstraße an der Einsatzstelle halbseitig gesperrt. Außerdem mussten Autofahrer über eine Schlauchbrücke fahren, damit der zum Seeufer verlegte Schlauch nicht durch Autoreifen beschädigt wird. Einige Verkehrsteilnehmer hatten dafür aber offenbar wenig Verständnis, bremsten kaum ab und gefährdeten teilweise auch die beiden Feuerwehrangehörigen, die zum Regeln des Verkehrs auf der Straße eingesetzt waren. Gegen 17.45 Uhr war der Einsatz für die Wehrleute aus der Bergstadt beendet.
Die Ronic Tauchsport GmbH deckt den gesamten Bedarf für Schnorchler und Taucher ab. "Vom Schnorchel bis zur kompletten Ausrüstung ist bei uns alles erhältlich", sagte Geschäftsführer Henkel. Auch durch die stark wechselnden Wasserstände des Edersee habe sich das Geschäft verändert, viele Taucher seien ausgeblieben. Die Firma habe sich daher mehr zum Onlinehandel hin orientiert. Dennoch besteht das Ladenlokal am See weiterhin, dort werde zumeist nach Voranmeldung intensiv beraten. Eine Attraktion des Hauses ist der Tauchturm, in dem Kunden zum Beispiel Ausrüstungsgegenstände im Wasser ausprobieren können.