WALDECK-FRANKENBERG. Zahlreiche Wertungsrichter, die ehrenamtlich bei Übungen und Wettbewerben die teilnehmenden Jugendfeuerwehr-Mannschaften bewerten, haben an einer Fortbildungsveranstaltung in Korbach teilgenommen.
Die Kreisjugendfeuerwehr als Ausrichter möchte einerseits das Basiswissen der Teilnehmer auffrischen und alle Kameraden auf den aktuellen Stand bringen; andererseits soll die Fortbildung auch ein Forum sein, bei dem man sich austauscht und diskutiert. Bei diesen Fortbildungen werden Probleme der vergangenen Jahre angesprochen, intensiv diskutiert und abschließend eine gemeinsame Lösung erarbeitet. "Wenn die Wertungsrichter bei den Wettbewerben auf dem Platz stehen, muss ein Fehler in jeder Stadt und Gemeinde gleich bewertet werden, nur so kann kreisweite Fairness und Neutralität gewährleistet werden", erklärt Michael Wickenhöfer, der bei der Kreisjugendfeuerwehr als Fachgebietsleiter Wettbewerbe aktiv ist.
250 einsatzbereite Wertungsrichter im Landkreis
Aktuell stützt die Kreisjugendfeuerwehr ihre Wettbewerbsarbeit auf rund 250 einsatzbereite Wertungsrichter. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass viele Wertungsrichter auch als Jugendwarte aktiv seien, "sie können sich an diesen Tagen dann nur für eine Aufgabe entscheiden", erklärt Wickenhöfer weiter. Es sei also kein Geheimnis, dass die Kreisjugendfeuerwehr sich auch in Zukunft über neue Wertungsrichter freue.
Bei einem Zeltlager des gesamten Landkreises treten an einem Tag bei guter Beteiligung etwa 100 Mannschaften an. Für eine korrekte Bewertung und einen zügigen und reibungslosen Wettbewerbsablauf müssen laut Wickenhöfer dann rund 80 Wertungsrichter einsetzt werden. Der Wettbewerb am Kreiszeltlager sei jedoch nur eine von vielen Aufgaben der Wertungsrichter. Als weiterer Wettbewerb komme in vielen Kommunen noch der dortige Stadt- oder Gemeindepokal hinzu, an dem je nach Gestaltung des Wettbewerbes auch auswertige Teams teilnehmen dürfen.
Abnahme der Jugendspange
Etwas andere Aufgaben stehen für die Wertungsrichter bei den Abnahmen der Jugendspangen an, hier müssen sie neben feuerwehrtechnischem Know-how auch Wissen in den Kategorien Erste Hilfe, Natur und Umwelt oder Feuerwehrtechnik prüfen. In diesem Jahr müssen bei der Natur und Umweltaufgabe wieder einige heimische Tiere und Gegenstände unterschieden werden. Bei Bronze seien dies beispielsweise die Blätter von Bäumen, bei Silber unterschiedliche Käferarten und für Gold müssten die Bewerber verschiedene Gesteinsarten aus dem Landkreis erkennen, erklärt Sven Lemke als Fachgebietsleiter Jugendspange.
Im Herbst unterstützen die Wertungsrichter dann die Abnahme der Leistungsspange, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr. Wie die anderen Abzeichen wird die Leistungsspange ebenfalls als eigener Wettbewerb vom Landkreis ausgerichtet. Hierbei müssen die Jugendlichen neben sportlichen Aktivitäten wie Laufen und Kugelstoßen auch feuerwehrtechnische Aufgaben lösen und Fragen zur Allgemeinbildung beantworten. Auf all diese unterschiedlichen Wettbewerbe müssen die Wertungsrichter natürlich vorbereitet sein. Hinzu kommen diverse Probedurchgänge einzelner Jugendfeuerwehren sowie beratende Tätigkeiten bei der Wettbewerbsvorbereitung.
Wie in der Fußball-Bundesliga
Rund 20 Kameradinnen und Kameraden stehen der Kreisjugendfeuerwehr zusätzlich als Wertungsrichter für Aufgaben auf Landes- beziehungsweise Bundesebene zur Verfügung. Zwei der Wertungsrichter aus Waldeck-Frankenberg beweisen sogar als Wertungsrichter bei den Deutschen Meisterschaften - quasi wie ein Fußball-Schiedsrichter in der ersten Bundesliga - ihr Können.
"Auf die stolze Zahl von 250 Wertungsrichtern dürften in Hessen nicht viele Landkreise kommen. In Kombination mit unserer großen Anzahl an teilnehmenden Mannschaften sind unsere Wettbewerbe in Hessen jedoch einmalig", äußert sich Kreisjugendwart Markus Potthof, der seit Mai 2016 auch Landesjugendfeuerwehrwart in Hessen ist.
Offene Wettbewerbe im Landkreis
Als offen gilt ein Stadt- oder Gemeindepokal, wenn auch auswärtige Teams an diesem Wettbewerb teilnehmen können. Die Jungen und Mädchen der auswärtigen Mannschaft sammeln in diesem Fall Punkte für den sogenannten Florian-Cup, ein Saison-Gesamtsieg, ähnlich einer Meisterschaft im Sport.
Für die neue Wettbewerbssaison stehen bereits folgende Termine als offene Wettbewerbe fest:
- 07. Mai: Pokalwettbewerb Burgwald-Birkenbringhausen
- 14. Mai: Pokalwettbewerb Burgwald
- 28. Mai: Pokalwettbewerb Burgwald-Ernsthausen
- 05. Juni: Pokalwettbewerb Rosenthal-Roda
- 10. Juni: Kreisentscheid Vöhl-Schmidtlotheim
- 02. Juli: Pokalwettbewerb Frankenberg-Haubern
- 12. August: Pokalwettbewerb Waldeck-Sachsenhausen
- 19. August: Kreisentscheid Diemelsee-Stormbruch
- 26. August: Pokalwettbewerb Twistetal-Berndorf
Weitere Informationen zum angebotenen Wettbewerb, zu Startzeiten und Ansprechpartnern unter jugend.feuerwehr-waldeck-frankenberg.de.
Wertungsrichterfortbildung Haina
Wer sich die Teilnahme an der Fortbildung in Korbach am vergangenen Wochenende nicht einrichten konnte, ist für den Samstag, 25. März, herzlich zur nächsten Fortbildung in das Bürgerhaus in Haina (Kloster) eingeladen. Beginn ist um 14 Uhr, der Inhalt ist derselbe wie in Korbach.
Wertungsrichterausbildung für Neulinge
Wer bislang noch nicht als Wertungsrichter aktiv war, sich jedoch in die Wettbewerbsarbeit einbringen möchte, ist herzlich zur Wertungsrichter-Ausbildung eingeladen. Egal ob Jugendfeuerwehrwart, Betreuer oder Quereinsteiger - Unterstützer sind bei der Jugendfeuerwehr immer gerne gesehen. Diese Veranstaltung ist speziell auf Neulinge abgestimmt und findet am Wochenende 1./2. April in Birkenbringhausen statt.
Wer hier teilnehmen möchte, sollte sich noch in den kommenden Tagen bei Fachgebietsleiter Michael Wickenhöfer unter der Mailadresse wettbewerbe(at)feuerwehr-waldeck-frankenberg.de anmelden.
