STORMBRUCH. Zwei Menschen sind bei einem Großbrand in Stormbruch am frühen Sonntagmorgen ums Leben gekommen, es handelt sich offenbar um eine 81 Jahre alte Frau und ihren 55-jährigen Sohn. Feuerwehrleute und Kriminalpolizisten entdeckten die beiden Opfer bei der Absuche des Gebäudes am Morgen.
Ein Anwohner hatte den Brand bemerkt und um 4.47 Uhr über Notruf die Polizei alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte und der Polizei stand das in massiver Bauweise errichtete Zweifamilienhaus auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen in Vollbrand. Das Anwesen befindet sich in der Ortsmitte von Stormbruch und liegt an der Sauerlandstraße.
Innenangriff aus Sicherheitsgründen abgebrochen
Etwa 90 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der Großgemeinde Diemelsee,
aus Willingen und aus Korbach rückten aus. Ein
Innenangriff musste aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden, wie Gemeindebrandinspektor und Einsatzleiter Karl-Wilhelm Römer gegenüber 112-magazin.de erklärte. Die Treppe in die oberen Geschosse habe bereits in Flammen gestanden, außerdem hätten herabstürzende Teile die Einsatzkräfte in
Gefahr gebracht. Den Bewohnern habe man nicht mehr zu Hilfe kommen können. Die Brandschützer verhinderten aber ein
Übergreifen des Feuers auf angrenzende Gebäude und brachten den
Wohnhausbrand relativ schnell unter Kontrolle.
Galten die ältere Dame und ihr Sohn zunächst als vermisst, so bestätigten sich am Morgen alle Befürchtungen: Feuerwehr und Polizei entdeckten gegen 8.40 Uhr zunächst einen, gegen 9.30 Uhr den zweiten Leichnam. Die Polizei bestätigte inzwischen, dass die Identität der beiden Leichen steht fest. Es handelt sich demnach um den 55-jährigen Hausbewohner und um seine 81-jährige Mutter. Durch die Staatsanwaltschaft Kassel wurde eine Obduktion der beiden Leichen angeordnet, um die genaue Todesursache festzustellen.
Keine Hinweise auf eine Straftat
Die Polizei gab die geschätzte Schadenshöhe am Morgen mit 250.000 Euro an. Das gesamte Zweifamilienhaus sei unbewohnbar und könne aufgrund der Einsturzgefahr in Teilbereichen derzeit nicht betreten werden, erklärte Polizeisprecher Manfred Bergener. Somit stehe auch die Brandursache noch nicht fest, hieß es. "Hinweise auf eine Straftat gibt es aber nicht", erklärte Bergener. Die weiteren Ermittlungen zur Brandursache werden von der Kriminalpolizei Korbach geführt.
Der Brand forderte nicht nur ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten. Zwei Rettungswagen und der Korbacher Notarzt waren an der Einsatzstelle, ebenso Bürgermeister Volker Becker und Pfarrer Jörg Schultze als Notfallseelsorger. Große Teile der Dorfbevölkerung von Stormbruch kamen am Morgen in die Sauerlandstraße, die während der Löscharbeiten komplett gesperrt war. Mit bangen Blicken verfolgten sie die Lösch- und Nachlöscharbeiten sowie die ersten Ermittlungen der Polizei. Nachbar Karl-Heinz Jakob sagte, es sei "unbeschreiblich, was hier abgegangen ist. Das kann man mit Worten nicht beschreiben." Noch am Tag zuvor habe er mit seinen Nachbarn gesprochen.
Geruch wie verbranntes Gummi
Andere Stormbrucher berichten, sie hätten am frühen Morgen auf dem Heimweg von der Versammlung des Schützenvereins einen seltsamen Geruch im Ort wahrgenommen, dessen Ursprung sie aber nicht hatten zuordnen oder lokalisieren können. "Das hat gerochen, wie wenn man einen Gummistiefel verbrennt", sagte ein junger Mann. Der 55-Jährige sei selbst noch am Abend bei der Versammlung gewesen, hieß es.
Um die Einsatzkräfte zu versorgen, kochten Anwohner Kaffee und schmierten Brötchen. Ein Tisch in der Ortsmitte des idyllischen Ortes, auf dem zur Zierde alte Milchkannen stehen, wurde kurzerhand zur Verpflegungsstation für die Einsatzkräfte umfunktioniert. Vor allem den Atemschutzgeräteträgern, die von mehreren Seiten und auch aus dem Korb der Willinger Drehleiter aus gegen die Flammen vorgegangen sind, war eine Stärkung willkommen. Die Rettungskräfte an der Einsatzstelle brauchten nicht tätig zu werden, keiner der eingesetzten Feuerwehrleute zog sich eine Verletzung zu.
Brand in Hörle forderte ebenfalls zwei Tote
Der tragische Brand in Stormbruch ruft Erinnerungen an das Feuer im Volkmarser Ortsteil Hörle Anfang Dezember wach: Damals waren bei einem nächtlichen Wohnhausbrand ebenfalls zwei Menschen ums Leben gekommen. Damals hatte die Kripo herausgefunden, dass eine defekte Heizdecke der Grund für den Brand war. Wann mit einem Ermittlungsergebnis im aktuellen Fall zu rechnen ist, war am Sonntag zunächst nicht abzusehen. (pfa)
Über den Brand in Hörle berichtete 112-magazin.de damals ausführlich:
Volkmarsen: Zwei Tote bei Brand in Hörle (05.12.2016, mit Video/Fotos)
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