Nach Blitzleuchten-Diebstahl: Firma horizont spendet Ersatz

Samstag, 28. Januar 2017 12:00 geschrieben von  Migration

ADORF/KORBACH. Anfang Januar hatte ein Unbekannter die Feuerwehr Adorf im Einsatz beklaut: Zwei Blitzleuchten, die zur Absicherung auf der Straße standen, ließ der Dieb mitgehen. Nun sorgte der Hersteller, die Korbacher Firma horizont, unkompliziert für Ersatz und spendete zwei neue Geräte im Wert von rund 500 Euro. Zusätzlich erhielten die Brandschützer eine interessante Werksführung.

Kameraden der Feuerwehr Adorf standen nach einem Lkw-Unfall am 2. Januar stundenlang in der Ortsdurchfahrt, um Verkehrsteilnehmer auf die Straßensperrung zwischen Adorf und Padberg hinzuweisen. Um bereits aus größerer Entfernung ein erstes Signal zu setzen, hatten die Brandschützer zwei Blitzleuchten und Warntafeln auf die Fahrbahn gestellt - etwa 150 Meter weiter stand ein Feuerwehrfahrzeug mit eingeschaltetem Blaulicht auf der Straße. Von dort aus sahen die Straßenposten dann, dass ein Auto anhielt, der Fahrer ausstieg, die Blitzleuchten einlud und wegfuhr. "Leider konnten sie das Kennzeichen nicht erkennen", sagte damals ein Feuerwehrsprecher. Es sei sehr dreist, die Feuerwehr während eines Einsatzes zu bestehlen, insbesondere dann, wenn es sich um Sicherungsmaterial handele. Der Täter wurde bis heute offenbar nicht ermittelt.

"Lassen Kunden nicht im Stich"
So groß die Verärgerung der Feuerwehr nach dem dreisten Diebstahl war, so groß war dann auch die Freude, als sich die Korbacher "horizont group gmbh" bei den Brandschützern meldete. "Wir haben bei 112-magazin.de von dem Diebstahl gelesen und uns spontan entschlossen, kostenlos Ersatzgeräte zur Verfügung zu stellen", sagte am Freitag Dipl.-Ing. Dirk Trompeter als einer der Geschäftsführer des Unternehmens. Die Sparte "klemmfix" stellt in Korbach zahlreiche Produkte der mobilen Verkehrssicherung her - unter anderem die Blitzleuchten des Typs "Euroblitz", die den Adorfern geklaut wurden. "Unsere Kunden lassen wir nicht im Stich, schon gar nicht, wenn es sich um ehrenamtliche Feuerwehrleute handelt", sagte Trompeter bei der Übergabe der neuen Leuchten.

Im Kuhstall gegründet - heute weltweit 550 Mitarbeiter
Dazu waren am Freitagnachmittag nicht nur der Adorfer Wehrführer Michael Steinhardt, sein Stellvertreter Patrick Demmer, Gemeindebrandinspektor Karl-Wilhelm Römer und seine Stellvertreter Torsten Behle und Uwe Becker nach Korbach gekommen. Auch etwa 20 weitere Brandschützer aus Adorf folgten der Einladung von horizont, einen Blick hinter die Produktionskulissen zu werfen. Geschäftsführer Dirk Trompeter berichtete beim Rundgang durch das Werk am Homberger Weg, dass der Ursprung des Unternehmens in der Herstellung von Weidezaungeräten lag. 1945 von Dr. Heinz Müller in einem Kuhstall bei Marburg als Werkstatt für Elektrotechnik gegründet, siedelte das Familienunternehmen später nach Korbach um.

Im Laufe der Jahrzehnte kam zu den Erzeugnissen für die Landwirtschaft die früher als "Signaltechnik" bezeichnete Sparte für Produkte der Verkehrssicherung hinzu. Neben Straßenmeistereien und Baufirmen setzen zahlreiche heimische Feuerwehren, aber auch Polizei und THW, auf die "klemmfix"-Produkte aus Korbach: So gibt es unter anderem Anhaltestäbe ("Kellen") und Faltsignale, Blitzleuchten und Blaulichter bei der horizont-Tochter. In Korbach sind rund 270 Menschen beschäftigt, weltweit sind es laut Trompeter insgesamt etwa 550 Mitarbeiter. Um die Angebotspalette in diesem Segment auszuweiten, kaufte das Unternehmen jüngst ein etwa 30 Mitarbeiter großes Schilderwerk in Norddeutschland.

Alles wird in Korbach selbst gefertigt
Produktionsleiter Raimund Wagner, der wie die Besucher übrigens ebenfalls in der Großgemeinde Diemelsee lebt, führte die Gäste durch die vielen Stationen auf dem Weg vom Einzelteil zum fertigen Produkt: Erstaunt zeigten sich die Feuerwehrleute, dass bei horizont nahe alles selbst gefertigt wird. So sahen die Adorfer Brandschützer, wie aus Kunststoffgranulat die Gehäuse und Hauben in Spritzgusstechnik entstehen, bedruckt, Platinen aufgesetzt, unzählige Einzelteile montiert und die fertigen Geräte schließlich im 48-Stunden-Dauertest geprüft werden. Schließlich sollen Geräte wie der Euroblitz jahrelang zuverlässig funktionieren. (pfa) 


Über den Einsatz, bei dem die Blitzleuchten gestohlen worden waren, berichtete 112-magazin.de:
Mit Autobatterien beladener Lkw-Anhänger umgekippt (02.01.2017, mit Fotos)
Lkw-Unfall: Straße nach über sechs Stunden wieder frei (02.01.2017, mit Fotos)
Dreister Dieb beklaut Feuerwehr Adorf: Blitzleuchten weg (03.01.2017)

Im Spätsommer 2015 feierte "horizont" das 70-jährige Bestehen:
Interessante Einblicke in die nützliche Welt von horizont (07.09.2015, mit Fotos)
horizont öffnet Türen: Blitze, Stromschläge, Hochstapler... (16.09.2015, mit Fotos)

Links:
horizont Gruppe
Feuerwehr Adorf

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Zuletzt bearbeitet am Samstag, 28. Januar 2017 12:10

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