GEMÜNDEN. Eine Person ist im Eis eingebrochen und muss gerettet werden - das war die Aufgabe, der sich die Gemündener Feuerwehrleute stellten. Die 17 Brandschützer übten im Gemündener Freibad für den Ernstfall.
"Ein Fall, der glücklicherweise nicht besonders häufig eintritt", erklärte Holger Bohrmann. Der stellvertretende Wehrführer hatte die Übung mit einigen Kollegen organisiert. Er könne sich nicht erinnern, dass die Feuerwehr Gemünden schon einmal zu einem solchen Einsatz gerufen wurde. Trotzdem: "Man muss auf den Ernstfall vorbereitet sein. Alle zwei Jahre üben wir daher die Eisrettung", sagte Bohrmann. Das geschlossene Freibad habe man als Übungsort gewählt, um niemanden in Gefahr zu bringen.
Bei der Übung simulierte "Willi", ein Dummy aus Luft, Sand und Schutzanzug, die ertrinkende Person. 15 Meter vom Rand trieb er hilflos im Becken. Zuerst habe man versucht, "Willi" eine Leine zuzuwerfen. Gleichzeitig wurde beruhigend auf ihn eingeredet, um eine Panik zu vermeiden. Schnell sei den Feuerwehrleuten klar geworden, dass es gar nicht so einfach ist, eine Leine auf 15 Meter Entfernung zielgenau auszuwerfen.
Daraufhin nahmen die ehrenamtlichen Brandschützer zwei Steckleiterteile zu Hilfe, jedes mit einer Leine gesichert und nebeneinander auf dem Eis liegend. Der Retter zog eine Schwimmweste an und wurde ebenfalls mit einem Seil gesichert. Auf den Leiterteilen knieend schob er sich Stück für Stück nach vorne. Der Grund: "Man muss versuchen, sein Gewicht möglichst gut auf dem Eis zu verteilen", sagte Bohrmann.
Als der Retter an der Einbruchstelle ankam, legte er eine Bandschlinge und ein weiteres Seil, das ein anderer Feuerwehrmann am Beckenrand hielt, um "Willi". Bohrmann betonte, wie wichtig es ist, bei der Rettung Seile zu verwenden. "Ist jemand in Panik, kann es sein, dass er die Hand ergreift, nicht mehr loslässt und den Retter in die Fluten zerrt."
Mit Unterstützung der Kollegen am Rand wurde "Willi" - auf dem Rücken liegend - vorsichtig aus dem Loch und schließlich ans rettende Land gezogen.
Im Anschluss erklärte Feuerwehrmann und Rettungsassistent Christoph Kodym, wie die Erste Hilfe in einem solchen Fall aussehen soll: Die nasse Kleidung sollte entfernt werden, Beine und Arme sollten ruhig gehalten werden, riet er. Denn bei einer starken Unterkühlung schalte der Körper auf Sparflamme, Arme und Beine würden schlechter durchblutet. Werde der Körper zu schnell aufgewärmt - etwa durch ein Bad in heißem Wasser - dann werde der Kreislauf stark belastet und es könne zum Herzstillstand kommen, sagte Bohrmann. Anschließend sollte man die Person mit einer Decke zudecken und auf das Eintreffen des Rettungsdienstes warten. (Quelle: HNA)
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