WALDECK. Ein Sattelzug ist am Freitag von der schneeglatten Bundesstraße 485 abgekommen und im Graben auf die Seite gestürzt. Wegen der langwierigen Bergung, bei der zunächst die komplette Ladung mit einem Kran vom Auflieger auf die Straße gehoben wurde, blieb die Strecke stundenlang voll gesperrt.
Nach dem Unfall, der laut Polizei um 10.18 Uhr passiert war, floss der Verkehr zwischen der Abfahrt nach Waldeck und dem Abzweig nach Selbach noch. Als am Mittag jedoch das Bergungsunternehmen aus dem Schwalm-Eder-Kreis die Arbeit aufnahm, sperrte die Straßenmeisterei die B 485 in beiden Richtungen.
Wie die Korbacher Polizei gegenüber 112-magazin.de berichtete, war der aus Chemnitz stammende 39 Jahre alte Lkw-Fahrer am Vormittag aus Richtung Netze kommend in Richtung Sachsenhausen unterwegs. Als er auf einem Gefällestück kurz hinter der Abfahrt nach Waldeck kam der Sattelzug nach rechts von der schneebedeckten Fahrbahn ab - offenbar durch einen Fahrfehler. Als die rechten Räder des Aufliegers auf die Bankette gerieten und im aufgeweichten Erdreich einsanken, gab es kein Halten mehr: Das Gespann fuhr komplett in den Graben und kippte auf die Beifahrerseite.
Der Fahrer blieb unverletzt. Die Spedition mit Niederlassungen in Chemnitz und Soest forderte ein Bergungsunternehmen an. Als die Havarie-Experten am Freitagmittag mit der Bergung begannen, war auch die Sachsenhäuser Feuerwehr mit von der Partie: Die Brandschützer um Einsatzleiter Bernd Schäfer errichteten Ölsperren und leiteten das vom Berg her durch den Graben fließende Regenwasser mit einer Pumpe auf die gegenüberliegende Straßenseite um. Damit wollten die Feuerwehrleute sicherstellen, dass eventuell auslaufender Kraftstoff nicht vom Wasser mitgerissen wird.
Die Bergung selbst zog sich in die Länge: Zunächst musste die komplette Ladung mit einem vom Auflieger auf die Straße umgelagert werden. "Wenn wir um den vollen Auflieger Schluppen legen und das Fahrzeug anheben würden, dann würde der Auflieger auf jeden Fall beschädigt", sagte ein Mitarbeiter der Bergungsfirma. Stück für Stück hievten die Profis also zunächst Maschinenteile, Gitterboxen, Metallteile und etwa 40 geladene Kaminöfen auf die B 485. Erst dann war es möglich, den Brummi wieder auf die Fahrbahn zu heben. Das dauerte bis zum späten Nachmittag. Erst gegen 17.45 Uhr war die Strecke wieder frei.
Angaben über die Schadenshöhe konnte die Polizei an der Einsatzstelle noch nicht machen, weil die rechte - und eventuell beschädigte - Seite des Lasters an der Böschung lag.