Zwei Fahrzeuge in einem vereint: Multitalent übergeben

Montag, 29. Februar 2016 01:50 geschrieben von  Migration

ADORF. Ein wahres Multitalent hat die Adorfer Feuerwehr in Dienst gestellt: GW-L2 TH ist die Kurzbezeichnung für ein Fahrzeug, das so viel kann wie zwei. Der am Samstag offiziell übergebene Gerätewagen Logistik bündelt alle Funktionen, die die bisherigen Einsatzfahrzeuge Schlauchwagen und Rüstwagen einst inne hatten. Bei der feierlichen Übergabe im Adorfer Feuerwehrhaus wurde deutlich: Der 230.000 Euro teure "Florian Diemelsee 1/51" dient nicht der Wehr, sondern den Bürgern der Großgemeinde.

"Es ist uns gut gelungen, aus zwei Fahrzeugen eines zu machen", bekräftigte der Adorfer Wehrführer Michael Steinhardt vor zahlreichen Kameraden und Gästen, darunter Ortsvorsteher Bernd Becker, Bürgermeister Volker Becker, Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick, Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf, Hans Hiemer als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes und Landtagsabgeordneter Armin Schwarz.

Die Eigenschaften des Schlauchwagens, Baujahr 1963, und die des 1987 gebauten Rüstwagens seien nun im neuen Gerätewagen Logistik vereint. Er sei stolz, dass nun innerhalb von 24 Monaten bereits das zweite neue Fahrzeug an die Adorfer Wehr übergeben worden sei, sagte Gemeindebrandinspektor Karl-Wilhelm Römer. Ebenso wie das zuletzt übergebene Staffellöschfahrzeug sei auch der Gerätewagen Logistik zum Schutze der Menschen und Güter in der Gemeinde vorgesehen. Römer dankte Bürgermeister Becker und den gemeindlichen Gremien dafür, dass die Feuerwehren in Diemelsee stets gut ausgestattet seien.

Römers Stellvertreter Torsten Behle stellte den "Neuzugang" in technischer Hinsicht vor: Herzstück des GW-L2 TH ist das MAN-Fahrgestell der Baureihe TGM mit einem 250 PS starken Motor. In der Doppelkabine findet eine sechs Personen umfassende Staffel Platz. Ausgestattet ist das Fahrzeug unter anderem mit Seilwinde und hydraulischem Rüstsatz zur technischen Hilfeleistung, vor allem nach Verkehrsunfällen, und B-Schläuchen in einer Gesamtlänge von 2000 Metern - diese sind nötig zum Beispiel bei Bränden von Außengehöften oder im Wald. Der Laderaum fasst bis zu acht Rollwagen, die je nach Einsatzlage unterschiedlich bestückt werden. Eine Ladebordwand, die bis zu 1500 Kilogramm Gewicht zu heben in der Lage ist, sorgt für schnelles und kräfteschonendes Be- und Entladen. Blaulichter, Umfeld- und Innenraumbeleuchtung, die Heckwarneinrichtung und ein pneumatischer Lichtmast sind mit heller LED-Technik ausgestattet.

Preis wie ein Haus
Das 230.000 Euro teure Fahrzeug ("dafür kaufen sich andere ein Einfamilienhaus") habe sich schon bei sechs Einsätzen bewährt, sagte Bürgermeister Becker über den kurz vor Weihnachten von der Wehr beim Aufbau-Hersteller abgeholten Gerätewagen. Es sei wichtig, den Feuerwehren eine Struktur und einwandfreie Technik zu bieten, sagte der Verwaltungschef, "das machen wir gern". Becker erklärte, dass einige Wehrleute mit der Übergabe auch eine Träne im Auge hätten, weil die beiden alten Fahrzeuge außer Dienst gestellt würden. Froh zeigte sich der Bürgermeister in diesem Zusammenhang darüber, dass die Alters- und Ehrenabteilung der Wehr den 53 Jahre alten Schlauchwagen übernehmen wird. Der Rüstwagen wird dagegen verkauft.

Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf bezeichnete die Übergabe als einen guten Tag für die Feuerwehr, aber auch für die Bürger. Wenn es um die Sicherheit der Menschen gehe, dürfe man nicht am falschen Ende sparen, rechtfertigte der Vertreter des Landkreises die hohen Ausgaben. Die Einsatzbedingungen für die ehrenamtlichen Kräfte hätten sich mit der Anschaffung dieses neuen Fahrzeugs erheblich verbessert, sagte Deutschendorf. "Ich bin beeindruckt", sagte Landtagsabgeordneter Armin Schwarz (CDU) - die Fahrzeugübergabe gleiche einem Volksfest. Schwarz zollte den Freiwilligen seinen Respekt und verdeutlichte: "Ohne das Ehrenamt ist ein fläschendeckender Brandschutz in Hessen überhaupt nicht möglich".

Gute Dienste und wenig Einsätze
Ortsvorsteher Bernd Becker wünschte der Feuerwehr, dass das neue Fahrzeug gute Dienste leiste. Von den möglichst wenigen Einsätzen möge man stets unversehrt zurückkehren, sagte Becker. Hans Hiemer als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes bescheinigte den Adorfern, dass sie bestens ausgebildet seien. Thorsten Frank von der Wetzlarer Firma Schach, die den Aufbau des Wagens erstellte, sagte mit Blick auf die vielen Sonderwünsche der Adorfer Wehr: "Wir haben gemeinsam ein Fahrzeug gebaut, das sich sehen lassen kann". Der Gerätewagen verfüge über zahlreiche technische Raffinessen. Der Firmenvertreter überreichte eine Spende für die Arbeit der Jugendfeuerwehr.

Die Fahrzeugübergabe, die mit einer (Blau-)Lichtshow zu einem besonderen Erlebnis wurde, zeigte die große Verbundenheit der Adorfer Kameraden mit anderen Wehren: So waren nicht nur Einsatzkräfte aus allen Diemelseer Ortsteilen vertreten, sondern auch aus Korbach und Bad Arolsen. Vertreter der Johanniter Unfall-Hilfe, die in Adorf eine Rettungswache unterhält, gehörten ebenso zu den Gästen des Abends, den Männergesangverein sowie Spielmanns- und Musikzug mit ihren Darbietungen musikalisch umrahmten.

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Zuletzt bearbeitet am Montag, 29. Februar 2016 03:35

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