TWISTE. Der Anhänger eines mit insgesamt 165 Schlachtschweinen beladenen Tiertransporters ist am Dienstagmittag in Twiste umgekippt und hat ein Auto unter sich begraben. Die Fahrerin hatte den Wagen Augenblicke zuvor verlassen. Auch ein zweiter Wagen, in den kurz zuvor noch eine Frau mit zwei Kindern saß, wurde von dem Anhänger getroffen. Menschen wurden nicht verletzt, mehrere Schweine mussten jedoch notgeschlachtet werden.
Der 48 Jahre alte Lkw-Fahrer aus Münster hatte die Schweine gerade erst in Twiste in Zugfahrzeug und Anhänger verladen, als er in Richtung Bad Arolsen fuhr und gegen 11.50 Uhr über den Bahnübergang am Ortsausgang fuhr. Möglicherweise durch nicht angepasstes Tempo kippte der Anhänger in der Kurve, in der die Wohnhäuser der Familien Hundertmark und Dittman stehen, auf die rechte Seite um. Der Anhänger brach einen Baum ab, begrub den VW Touran der Hundertmarks unter sich und schleifte das Fahrzeug gut 20 Meter weit mit. Dabei wurden auch eine Laterne und mehrere Mauern getroffen, außerdem der VW Sharan der Dittmanns getroffen.
"Meine Frau Ulrike war gerade erst aus dem Auto ausgestiegen und ins Haus gegangen und ich wollte in unsere Scheune gehen, als es passierte", sagte der sichtlich mitgenommene Wilhelm Hundertmark gegenüber 112-magazin.de. Als er den Anhänger umkippen sah, sei er nur noch zur Seite in Sicherheit gesprungen. "Es hätte auch Tote geben können", sagte der Twister mit Blick auf die beiden Autos. In dem Sharan hatten kurz vor dem Unfall noch seine Tochter Nina Dittmann, Ehefrau des Twistetaler Bürgermeisters Stefan Dittmann, und die beiden Enkelkinder Lutz (6) und Ida (1) gesessen.
Polizei, Feuerwehr, Vertreter des Veterinäramtes und Mitarbeiter der Viehverwertung eilten zur Unfallstelle, wo die Feuerwehren aus Twiste und Berndorf mit Material zur Absperrung von Baustellen einen Zaun um den Lkw-Anhänger herum bauten. Die noch lebenden und körperlich unversehrten Schweine wurden in einen anderen Lkw getrieben - zum Abtransport in den nächsten Schlachthof. Elf Schweine waren bei dem Unfall verendet, neun weitere derart verletzt, dass sie notgeschlachtet werden mussten. Insgesamt befanden sich im Anhänger zum Zeitpunkt des Unfalls laut Polizei 84 Tiere.
Die Vollsperrung der Bundesstraße 252 wurde gegen 16.30 Uhr aufgehoben, nachdem die beschädigten Autos sowie der durch ein Bergungsunternehmen wieder aufgerichtete Anhänger abgeschleppt waren. "Muss es denn erst Tote geben, bevor sich hier etwas tut", fragte der Twistetaler Bürgermeister Stefan Dittmann, der an der Unfallstelle wohnt. Es seien in der Vergangheit schon zahlreiche teils schwere Unfälle an diesem Abschnitt der B 252 passiert. Viele Verkehrsteilnehmer würden die Kurve am Bahnübergang unterschätzen und häufig auch schneller als erlaubt fahren, sagte Ulrike Hundertmark. An der Unfallstelle - sie befindet sich noch innerorts - gilt das reguläre Tempolimit von 50 km/h.
Den Gesamtschaden schätzte ein Polizeibeamter auf rund 85.000 Euro.
Ende Oktober 2013 gab es bei Selbach einen Unfall mit einem Traktor, der einen Transportanhänger für Tiere zog:
Anhänger mit 200 Schweinen umgekippt: 16 Ferkel tot (25.10.2013, mit Video u. Fotos)
Anzeige:
{source}
<script type="text/javascript"><!--
google_ad_client = "ca-pub-6679455915258683";
/* 468x60 Unter Artikel Banner */
google_ad_slot = "7735614807";
google_ad_width = 468;
google_ad_height = 60;
//-->
</script>
<script type="text/javascript"
src="http://pagead2.googlesyndication.com/pagead/show_ads.js">
</script>
{/source}