Brandeinsatz in altem Café geübt: Vermisste Kinder gerettet

Montag, 03. November 2014 11:46 geschrieben von  Migration

WILLINGEN. Um die Rettung vermisster Kinder aus einem völlig verrauchten Gebäude ging es bei der Herbstübung der Willinger Feuerwehr. Als Brandobjekt stand das ehemalige Ski-Café zur Verfügung - der aus mehreren Bauabschnitten bestehende und derzeit ungenutzte Komplex bot ideale Trainingsmöglichkeiten.

So konnte Gemeindebrandinspektor Jürgen Querl das leerstehende Haus In der Bärmecke regelrecht mit Übungsrauch fluten lassen, um realistische Bedingungen zu schaffen. Doch bereits die Anfahrt zu dem oberhalb der "Vis á Vis"-Hütte gelegenen Gebäude war eine echte Herausforderung: Als die Wehren aus Willingen, Schwalefeld und Usseln am Samstagnachmittag ausrückten, herrschte bei fast schon sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein im ganzen Weltcuport Hochbetrieb - entsprechend viele Autos waren im Ort unterwegs, zahlreiche Fußgänger überquerten beim Schlendern immer wieder die Ortsdurchfahrt. "Die Autofahrer haben sich aber bis auf wenige Ausnahmen vorbildlich verhalten und den Einsatzkräften Platz gemacht", lobte Querls Sohn Christian, der die Einsatzleitung hatte.

Am früheren Ski-Café angekommen, waren die Rollen rasch verteilt: Die Willinger Wehr rettete das erste Kind bereits nach wenigen Minuten über die Drehleiter aus dem Dachgeschoss, zwei Trupps rüsteten sich sofort mit Atemschutz aus für die Absuche im Gebäude. Die Kameraden aus Schwalefeld und Usseln sorgten derweil bereits für die Wasserversorgung. Dazu zapften sie die 400 Meter von der Brandstelle im Tal gelegene Pumpstation der Beschneiungsanlagen an und förderten das Wasser mit mehreren Pumpen den Berg hinauf.

Die vier Brandschützer, die unter Atemschutz in den Gebäudekomplex vorgingen, brachten im Abstand von wenigen Minuten zwei weitere Vermisste nach draußen. Der vierte Jugendliche, der im hinteren Teil des Gebäudes eingeschlossen war, musste schließlich auf einer Trage nach draußen gebracht werden - so sah es das Übungsszenario vor. Tatsächlich schadete der Übungsrauch weder Einsatzkräften noch Vermissten - in deren Rolle schlüpften Mitglieder der Willinger Jugendfeuerwehr.

Einsatzleiter Christian Querl zeigte sich mit Kommunikation und Vorgehen der drei Wehren sehr zufrieden. Weniger das fachliche Können als vielmehr die relativ dünne Personaldecke bereite ihm Sorge. Lediglich 38 Brandschützer aus Willingen, Usseln und Schwalefeld waren vor Ort. Bei einem realen Einsatz dieser Größenordnung werde jede Hand gebraucht, um Menschenleben zu retten und den Gebäudeschaden so gering wie möglich zu halten.

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Zuletzt bearbeitet am Montag, 03. November 2014 12:20

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