GEISMAR. Beim Brand eines Bauernhofes sind am Mittwochabend Scheune und Stall zerstört worden. Ein Pferd wurde verletzt.
Ein Bewohner hatte den Brand gegen 20.15 Uhr entdeckt und gemeldet. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Geismar, Frankenberg, Dörnholzhausen, Viermünden und Schreufa sowie später den Gerätewagen Atemschutz aus Korbach. Beim Eintreffen der Kameraden aus Geismar habe der Dachstuhl des Gebäudes in der Bachstraße bereits in hellen Flammen gestanden, sagte der stellvertretende Kreisbrandinspektor Horst Benner-Hensel gegenüber 112-magazin.de. Die Einsatzkräfte hätten sofort das direkt angrenzende Wohnhaus gekühlt und somit erfolgreich ein Übergreifen der Flammen von der Scheune auf den Wohntrakt verhindert. Die acht Bewohner des Hofes - darunter ein Baby - blieben unverletzt.
Den Scheunentrakt konnten die Feuerwehrleute nicht retten. Allerdings gelang es, sämtliche Tiere ins Freie zu treiben. Zwölf Pferde, 30 Kühe und ebenso viele Rinder und Kälber überlebten den Brand - lediglich ein Pferd erlitt nach Angaben des Einsatzleiters Lothar Bring Verletzungen. Die Flammen griffen von der Scheune über auf dem im rechten Winkel angebauten Stall, in dem Kühe, Rinder und Kälber standen.
Mindestens 200.000 Euro Schaden
Etwa 70 Feuerwehrleute mit zehn Fahrzeugen waren laut Bring im Einsatz. Warum das Feuer im Bereich des Dachstuhls ausgebrochen war, weiß die Polizei noch nicht. Auf dem Boden waren Heu und Stroh eingelagert. Die Kripo nahm noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen auf. Die Experten fanden heraus, dass der Brand im Bereich einer Milchvakuumpumpe auf dem Dachboden entstanden war. Die Brandursache dürfte somit ein technischer Defekt gewesen sein. Hinweise auf eine vorsätzliche brandstiftung hat die Polizei nicht gefunden. Der Schaden beläuft sich auf mindestens 200.000 Euro.
Von allen Seiten und vom Korb der Frankenberger Drehleiter aus kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen an. Um die brennenden Strohvorräte wirkungsvoll auch im Innern ablöschen zu können, setzten die Feuerwehrleute Schaummittel ein. Dieser Zusatz sorgt dafür, dass dem Löschwasser die Spannung genommen wird und es leichter auch in die tieferen Schichten der Strohballen eindringen kann.
Um die Feuerwehren während des mehrstündigen Einsatzes mit Getränken zu versorgen, rückten zehn Kräfte des Betreuungszuges des Frankenberger DRK nach Geismar aus und errichteten ein Verpflegungszelt. Während der gesamten Löscharbeiten war außerdem die Besatzung eines vorsorglich alarmierten Rettungswagens an der Brandstelle. Die Rettungsassistenten brauchten jedoch nach ersten Erkenntnissen nicht tätig zu werden.
An der Brandstelle in der Bachstraße war zudem der Wassermeister der Energiegesellschaft Frankenberg im Einsatz. Bürgermeister Christian Engelhardt verschaffte sich einen Eindruck von den Löscharbeiten. Nach Abzug der meisten Feuerwehrleute am späten Abend stellten einige Kameraden die Nacht über eine Brandwache.