SCHWALMSTADT. Ein Großbrand hat einen in Holzständerbauweise errichteten Anbau des Schwalmgymnasiums in Treysa zerstört.
Weitere Gebäude der Schule wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Unzählige Fensterscheiben zerbarsten durch die große Hitze, die das Feuer entwickelte. Kurzzeitig glimmten auch Flammen aus dem Dach der benachbarten Turnhalle. Der Feuerwehr gelang es, zu retten, was zu retten war. Durch umsichtiges Kühlen der benachbarten Gebäude konnte hier ein größerer Brandschaden abgewendet werden. Durch Löschwasser und den Starken Rauch entstand aber auch hier erheblicher Sachschaden. Die Schule wird mindestens kommenden Montag und Dienstag ausfallen.
Der Anbau, in dem naturwissenschaftliche Fächer untergebracht waren, wird noch am Wochenende von einer Baufirma komplett abgetragen und deponiert. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis Mitternacht an. Eine Brandwache blieb anschließend vor Ort. Die Kripo war schnell an der Brandstelle und hat die Ermittlungen bereits aufgenommen. Ein Betreten der vom Brand betroffenen Gebäudeteile war aber auf Grund der immer wieder aufglimmenden Flammen nicht möglich. Der komplette Abtrag des Gebäudes wird die Arbeiten der Brandursachenermittler zwar weiter erschweren, zum Schutz der Anlieger soll jedoch nicht darauf verzichtet werden. Die Ascheröder Straße wird noch für längere Zeit voll gesperrt bleiben.
Wegen der starken Rauchentwicklung mussten auch die umliegenden Straßen zeitweilig gesperrt werden. Die noch während der Löschmaßnahmen durchgeführten Luftmessungen ergaben aber, dass für die Bevölkerung keine gesundheitliche Gefahr bestand.
Das Feuer war gegen 13.30 Uhr von einem Zeugen dem Hausmeister gemeldet, der Polizei und Feuerwehr informierte. Erste Einsatzkräfte der Feuerwehr reagierten schnell und forderten weitere Kollegen nach. Acht Stadtteilfeuerwehren aus Schwalmstadt, die Feuerwehr Neukirchen mit einer Drehleiter sowie die Feuerwehr Homberg mit weiterer Drehleiter und Großtanker waren an der Schule im Einsatz. Zum Höhepunkt des Einsatzes waren es etwa 100 Frauen und Männer.
Die Feuerwehrfrauen und -männer mussten gegen die hohen Temperaturen ankämpfen, die einem selbst in einer Entfernung von 25 Meter noch den Atem nahmen. Kleinere Explosionen im Gebäudeinneren behinderten die Löscharbeiten ebenfalls. Nachdem abzusehen war, dass an dem Gebäude nichts mehr zu retten ist, reagierten die eingesetzten Kräfte unter Stadtbrandinspektor Thiel sehr schnell und konzentrierten sich darauf, das Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäudeteile zu verhindern - was auch gelang. Um 15.53 Uhr wurde der Leitstelle "Feuer aus" gemeldet.
Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Über den entstandenen Sachschaden liegen naturgemäß noch keine Informationen vor - vorsichtige Schätzungen gehen von etwa 2,5 Millionen Euro aus. Die Brandursache ist bisher nicht bekannt. Die Ermittlungen werden vom zuständigen Kommissariat 10 der Polizeidirektion Schwalm-Eder geführt.